Herzog mit Weltrekord und EM-Gold


Als Weltrekordlerin auf Ehrenrunde am Ritten - Vanessa Herzog / Herzog "Das war ein richtig geiler Lauf", schwärmte Vanessa Herzog nach ihrem 500-m-Weltrekord in Klobenstein / imago

Sechs Grad Außentemperatur am Ritten, sonnig, windstill. Die Bedingungen waren perfekt für Vanessa Herzog. Und Tirols Eisschnelllauf-Jungstar hat diese Topvoraussetzungen bei der Europameisterschaft im Südtiroler Klobenstein genützt. In beeindruckender Manier. In 37,61 Sekunden pulverisierte die 23-jährige Innsbruckerin im ersten der vier Bewerbe den Freiluft-Weltrekord über 500 Meter.

Noch nie zuvor war eine Athletin unter 38 Sekunden gelaufen, die alte Bestmarke (38,03 Sekunden / Weltcup im November) der japanischen Olympiasiegerin Nao Kodaira verblasste gegen Herzogs Zeit. „Das war von Anfang an ein perfekter Lauf. Ich weiß nicht, wie ich noch besser laufen könnte“, erklärte eine überglückliche Herzog und ergänzte: „Mit diesem Weltrekord wurde ein Traum war. Neben Olympia-Gold war der Weltrekord immer das große Ziel.“ Die Bestzeit in der Halle steht bei 36,36 Sekunden.

Noch mehr Nachdruck verlieh Ehemann und Trainer Thomas Herzog der historischen Marke. „Das ist größer als ein Olympiasieg. Das hat vor Vanessa noch keiner geschafft“, meinte der Kärntner, der mit seiner Frau auf einem Landgut in Ferlach lebt. Und er wusste, wie spannend es wird: „Vanessa hat vor dem Start gezittert, war extrem nervös. Wir wussten, dass sie 38 Sekunden laufen kann – aber 37,61? Unglaublich!“

Am Ende war diese fantastische Zeit die Basis für die EM-Goldmedaille im Sprint-Vierkampf. Die Tirolerin setzte sich in der Gesamtwertung aus zweimal 500 Meter und zweimal 1.000 Meter souverän durch und holte damit verdient die Krone. „Die Goldmedaille fühlt sich super an. Das war wieder ein richtig geiler Lauf über 500 Meter und der Tausender war viel besser als jener am ersten Tag“, freute sich die 23-Jährige.

In der Gesamtwertung setzte sie sich damit 0,85 Sekunden vor der Russin Daria Katschanowa durch, deren Landsfrau Olga Fatkulina (+1,97 Sekunden) wurde Dritte.