„Heimsieg“ für Linus


Linus Straßer / Foto: GEPA

Während Tirols Skistar Manuel Feller (4.) ausgerechnet in seinem „Heimrennen“ das Slalom-Podest knapp verpasst hatte und Österreichs Skifans erstmals in der Hahnenkamm-Geschichte ohne Weltcup-Stockerl bleiben mussten, durfte dafür mit Linus Straßer ein Wahltiroler jubeln.

Linus Straßers Worte nach seinem Triumph dürften sich tief in die Kitzbüheler Ski-Seele verankern. „Es gibt nichts Größeres, als hier zu gewinnen“, hauchte der sichtlich gerührte Deutsche ins Mikrofon. Kein Olympiasieg, kein WM-Gold, nichts ließe sich mit einem Triumph im Slalom am Ganslernhang vergleichen. Und an diesem Sonntag vor den rund 22.000 Skifans waren das keine leere Phrase.

Der 31-Jährige stand hier, wo seine Eltern lange ein Haus gemietet hatten und wo er aufgewachsen war, erstmals auf dem Ski. Beim Kitzbüheler Skiclub hatte der nunmehr vierfache Weltcupsieger das Skifahren erlernt, er reifte sozusagen am Fuße des Hahnenkamms zum Edeltechniker, später durfte er mit Ausnahmegenehmigung als einziger KSC-Ausländer im Landescup mitfahren. Und nun hat Straßer mit seiner Tochter (ein Jahr alt) seit einiger Zeit seinen Hauptwohnsitz in Kirchberg. Mehr Verbundenheit zu Kitzbühel geht kaum.

Zuletzt hatte Hansi Hinterseer vor 50 Jahren (1974) im Slalom einen Sieg für den Klub eingefahren – wie KSC-Präsident Michael Huber bestätigte.

Manuel Feller wiederum war in Topform angereist, wollte vor der Haustür seinen ersten Podestplatz ergattern. Am Ende stand der dreifache Saisonsieger mit hängendem Kopf als Vierter im Ziel. „Es war wie ein Schlag ins Gesicht“, sprach der sichtlich enttäuschte Tiroler.