Hart erkämpftes Gold


Karatekas erkämpften Gold / Foto: Böhm

Wir wollen Gold! Gesagt, getan! Die drei Innsbrucker Karatekas hielten Wort, kehrten von der Weltmeisterschaft in Tschechien mit dem Team-Titel im Kata, dem Schaukampf, zurück. Michael und Matthias Schafferer sowie Christoph Casal verwirklichten ihren Traum und jubelten nach getaner Arbeit über den verdienten Lohn. „Das ist unser größter Erfolg“, ließ Vereinspräsident Michael keinen Zweifel am Stellenwert des errungenen Titels aufkommen.

Doch wie alle Medaillen hat auch diese Goldene eine Kehrseite. In Tirol nimmt kaum jemand Notiz von dem Erfolg. Karate führt wie die meisten Kampfsportarten in Österreich ein Schattendasein. Weithin nur aus dem Fitness-Center bekannt, finden die Wettkämpfe vor leeren Bühnen statt, das Zuschaueraufkommen beschränkt sich auf Freunde und Familie.

Dazu fehlt dem Karatesport eine einheitliche Struktur. Die Verbände sind aufgesplittert, Vorstände gehen sich aus dem Weg, einzig der Österreichische Karatebund (ÖKB) mit seinen etwa 170 Vereinen wird von der Bundessportorganisation anerkannt.

Daneben versuchen sich zahlreiche kleinere Verbände zu behaupten. „Es gibt etwa 15 Gruppen, die sich abgespaltet haben und einen eigenen Weg gehen“, sagt ÖKB- Präsident Karl Hillinger. Angesichts der Tatsache, dass die drei Innsbrucker einem dieser Verbände, der World Karate Confederation, angehören, verliert das WM-Gold an Glanz.

Aber vielleicht nicht mehr lange. Laut Hillinger werden die Karatekas bald unter fünf Ringen kämpfen. Teilnehmen können Mitglieder des ÖKB. Michael Schafferer: „Wir haben Gespräche über einen Wechsel zum ÖKB geführt. Olympia muss aber nicht um jeden Preis sein.“