Harakiri gegen Altach


Und wieder feierte die Gastmannschaft im Tivolistadion ein Schützenfest - diesmal freute sich Altach über ein 4:0 gegen die Innsbrucker / GEPA

Zugegeben – das Schwimmbad neben dem Mattersburger Pappelstadion öffnete erst im Mai seine Pforten, was aber nichts daran änderte, dass der FC Wacker bei sommerlichen Temperaturen bereits im April baden ging. Im wahrsten Sinne des Wortes. Zu einem Zeitpunkt, an dem der Sprung ins Wasser besonders wehgetan haben musste. In der 90. Minute erzielten die Gastgeber das 2:1, das 3:1 wenig später war nur noch für die Statistik.

„Die Enttäuschung ist direkt nach dem Spiel natürlich groß“, seufzte Trainer Thomas Grumser, der allerdings betonte: „Im Vergleich zum Admira-Spiel war es ein ganz anderer Auftritt.“ Aber dafür gab es für die Innsbrucker keine Punkte, die „Rote Laterne“ leuchtete heller denn je am Tivoli.

Und weil es nur einen Spieltag später eine peinliche 0:4-Pleite im Tivoli gegen Altach setzte, änderte sich am Status quo rein gar nichts – im Gegenteil. So wie die Innsbrucker vor gerade einmal 2.781 Zuschauern agierten, war das Schlimmste zu befürchten, nämlich der freie Fall in die Zweitklassigkeit.

Innerhalb von nur zwölf Minuten besiegelte ein Viererpack der keineswegs überzeugenden Vorarlberger die bereits vierte Niederlage der Schwarzgrünen in der Qualifikationsgruppe und löste damit Schockstarre bei den Fans aus. Dass gleichzeitig auch Hartberg verlor, war nur ein ganz schwacher Trost.

Wobei ein großer Anteil an dieser Blamage wohl auch dem Trainer anzulasten war, der mit einer „Harakiri-Aufstellung“ den Gästen aus Vorarlberg in die Karten spielte. Martin Harrer, Ilkay Durmus und Daniele Gabriele wurden auf die Tribüne verbannt, Stefan Rakowitz, Matthias Maak und Christoph Freitag saßen neben dem leicht angeschlagenen Torjäger Zlatko Dedic lediglich auf der Ersatzbank. Mut oder Irrsinn, fragten sich die „Teamchefs“ auf der Tribüne.

Nach der Pause schien der Plan aufzugehen, Wacker wirkte agiler, gefährlicher, lediglich Tore fehlten. Nach rund einer Stunde kam dann Dedic und nur wenig später (63.) schlug es zum ersten Mal bei Knett ein. Nicht zuletzt, weil der Goalie gepatzt hatte. Es war gleichsam der Anfang vom Ende – kurz danach traf der Naviser Christian Gebauer zum 0:2 und Samuel Oum Gouet erzielte das 0:3. Der 0:4-Endstand durch Berisha (75.) war nur noch eine bittere Draufgabe. Ein Debakel innerhalb von zwölf Minuten.

Dass dann beim Rückspiel in Altach die Innsbrucker mit einem überraschenden 4:1 das Flämmchen der Hoffnung nährten, ließ die Fans nur verhalten jubeln, nachdem durchgesickert war, dass Hartberg gegen Rapid gewonnen hatte. Womit die Rollen für das erste Abstiegsduell klar verteilt waren – gegen Hartberg, noch dazu im Tivolistadion, zählte nur ein voller Erfolg, ohne Wenn und Aber.