Die Damenrennen in Garmisch sind für die Weirathers, also Harti und Hanni, stets ein Pflichttermin. Hatten sie sich doch einst in Hartis Heimatgemeinde Wängle mit dem Greatlerhof ein Hotel hingebaut und nun in Tannheim bei Markus Gutheinz so eine Art Zweitwohnsitz. Da ist’s nicht weit über die Grenze, schon gar nicht, wenn die eigene Tochter fährt.
Und es schien, dass Tina diesmal ihre Eltern ganz besonders für das Daumendrücken belohnen wollte – und tatsächlich schlug in Garmisch die große Abfahrtsstunde von Tina Weirather. „Garmisch liegt mir einfach. Ich liebe diesen Ort“, strahlte die Liechtensteinerin mit österreichischem Pass. Nicht ohne Grund: In Garmisch-Partenkirchen holte sie 2009 Junioren-WM-Silber (Riesentorlauf), dort feierte sie auch vor ziemlich genau zwei Jahren ihren ersten Weltcup-Erfolg (Super-G). Papa Harti zählte im Zielraum zu den ersten Gratulanten, Mama Hanni, die das Rennen am Pistenrand mitverfolgt hatte, musste sich erst einmal zu ihrer siegreichen Tochter durchschlagen.
Nach zuletzt drei Siegen in Folge konnte Anna Fenninger auch mit Rang zwei (+0,51 Sekunden), unmittelbar vor Dauerrivalin Tina Maze (SLO/+0,91), bestens leben. „Es ist schön, dass ich meine Leistungen immer wieder bestätigen kann. Ich bin voll zufrieden, denn Tina fuhr in einer eigenen Liga.“ Sehr gut schlug sich auch Edel-Allrounderin Nicole Hosp, die als Vierte und Fast-Lokalmatadorin nur um drei hundertstel Sekunden am Podest vorbeigerast war. „Es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich in der Abfahrt so gut war.“