Eine TIWAG Arena, die mit dem Rekordbesuch von 3000 Fans aus allen Nähten platzte. Und ein 23:21-(9:8)-Heimsieg über Hard, der nach der 24:23-Niederlage im ersten Spiel ein Entscheidungsspiel am 1. Juni im Ländle sicherstellte – Tiroler Handballherz, was willst du mehr? Es war ein unvergesslicher Handballabend, denkwürdig, legendär – ein Finaltag der Superlative eben. „Unglaublich“, meinte HIT-Obmann Heinz Öhler, der das nächste Husarenstück in dieser Saison zeitgerecht zu seinem 67. Geburtstag genießen konnte.
„The history continues – die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben“, strahlte auch Trainer-Sohn Stefan Öhler beim Spaziergang mit Töchterchen Mathilda übers ganze Gesicht. Immer noch überwältigt von der Stimmung, die im Innsbrucker Stadion-Oval geherrscht hatte: „Das war Gänsehaut pur.“ So gesehen hatte man dieses verdammte zweite Finalspiel auf heimischen Boden ganz einfach gewinnen müssen.
Gesagt, getan. Mit einer schon beinahe erschreckenden Nervenstärke behielten die HIT-Wölfe um Topscorer Andrius Rackauskas, Spielmacher Klemens Kainmüller und Kreisläufer Dragoljub Perovic nach dem Ausschluss von Povilas Babarskas (41. Minute) die Ruhe, stellten Favorit Hard kalt.
„Jeder hat Verantwortung übernommen und Mut bewiesen. Alle haben Selbstvertrauen“, wies Öhler das Sommermärchen als kollektiven Triumphzug aus: „Was da im Moment passiert, kann ich fast nicht glauben.“ Als Letzter mit null Bonuspunkten ins Meister-Play-off-Rennen gegangen, hielten die Wölfe plötzlich eine Hand am Titelpokal. Alles schien möglich.
„Wer die Ruhe bewahrt, gewinnt“, wusste Öhler, der auf seine felsenfeste Deckung vertraute. Den Ritterschlag in der Handball Liga Austria hatte der 33-Jährige zusätzlich mit der Auszeichnung „Trainer des Jahres“ erhalten. Auch ein Tiroler Eigengewächs kann also die Menge verzücken.