Nach der 0:1-Niederlage gegen Feldkirch herrschte bei den Haien vor dem ersten Viertelfinale gegen Lustenau Alarmstufe Rot. Zumindest, wenn man einen Blick auf die neuen Dressen warf, die genauso Signalwirkung haben sollten, wie die T-Shirts, die Coach Danny Naud den Haien fürs Play-off servierte: Am Aufdruck war auch das Adjektiv „unbarmherzig“ zu lesen, das die Haie in den nächsten Wochen zur Eroberung des Nationalliga-Titels treiben sollte.
Zunächst war nach der vorangegangenen und torlosen Pleite gegen Feldkirch allerdings nur jede Menge Sand im Getriebe, obwohl die Gäste mehr als die Hälfte des ersten Drittels in Unterzahl verbrachten. Ein Innsbrucker Überzahltreffer blieb – wie schon gegen Feldkirch – aus. Und irgendwie passte es ins Bild, dass nach Echtlers 1:0-Führung die abgefälschte Scheibe HCI-Goalie Markus Seidl zum 1:1-Ausgleich durch die Beine glitt. Es war nicht unbarmherzig, was die Haie zeigten, sondern vor einer Mini-Kulisse (keine 1000 Zuschauer) eher zum Erbarmen.
Der zweite Abschnitt begann, wie der erste geendet hatte. Die Haie in Überzahl, aber harmlos bis zum Quadrat. Lustenau nutzte indes das zweite Powerplay zum zweiten Tor. Pittls Short-handed-Goal zum 2:2 war wie Balsam auf der Haie-Seele, die vom Feldkirch-Match doch ziemlich ramponiert schien. Statt eines Auftriebs setzte es durch Saarinen aber mit dem 2:3 (33. Minute) prompt den nächsten Tiefschlag. Zudem musste Rem Murray nach Foul an Penker mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe unter die Dusche (35.). Schönbergers Hammer brachte die Haie in die Overtime. Dort machte Pedevilla mit einem Lucky Punch schwache Haie glücklich.