Haie hofften bis zum vorletzten Spiel


Gleich zum Auftakt der Qualifi-kationsrunde in Linz erhielten die Play-off-Hoffnungen der Haie mit der 6:3-Pleite einen schweren Dämpfer / GEPA Unsanft gestoppt wurden die Haie (schwarz) von Znojmo / GEPA Spurgeons Treffer gegen Znojmo und Linz reichten nicht / GEPA Der HCI-Jubel nach dem Sieg in Fehervar war verfrüht / GEPA Wenigstens gegen Dornbirn hielt Darling den Sieg fest / GEPA

Die Enttäuschungen aus dem Grunddurchgang, in dem es zuletzt elf Niederlagen in Serie gesetzt hatte, waren aufgearbeitet, die Akkus aufgeladen, das Betriebssystem bei allen Spielern auf Play-off-Modus geschaltet. Immerhin galt es in den folgenden zehn Spielen einen von drei Plätzen für die K.-o.-Runde zu ergattern.

Die Haie präsentierten sich bissig wie nie, doch die kalte Dusche gab es bereits in der ersten sogenannten Schicksalspartie. In Linz hatten die Tiroler zwar ein starkes Startdrittel auf das Eis gezaubert, doch am Ende gewannen die Black Wings mit 6:3. Eine Niederlage, nach der Coach Rob Pallin Gift und Galle spuckte.

Und siehe da – wissend, dass nun ausschließlich das Prinzip „do or die“ (handeln oder sterben) zählte, zeigten die Innsbrucker im Heimspiel gegen Villach eine der besseren Leistungen, setzten sich mit 5:3 verdient durch. Womit die Chance auf eine Play-off-Teilnahme weiterhin am Leben gehalten wurde. Und die Hoffnungen wurden genährt – gegen Dornbirn feierten Lammers und Co. ein sicheres 6:3, bei Fehervar gelang sogar der so wichtige Auswärtssieg mit 3:1.

Plötzlich schien alles möglich, das Doppel gegen Znojmo musste also eine Art Vorentscheidung bringen, ein weiterer „Dreier“ gegen das Team aus Tschechien war allerdings Grundvoraussetzung auf dem Weg in die Top drei der Tabelle.

Doch erstens kommt es – meist – anders, zweitens als man denkt. Nach drei Siegen in Serie wollten die Haie das Momentum gegenüber Znojmo, das zuvor vier Spiele verloren hatte, nutzen. Zudem fehlte ja bei den Gästen aufgrund einer Sperre Stammgoalie Teemu Lassila. Aber gleich vorab – sein Vertreter Dominik Groh machte vor 2000 Fans einen richtig guten Job in der TIWAG-Arena. Was man von Haie-Keeper Scott Darling leider immer noch nicht behaupten konnte.

Die Haie drückten im zweiten Abschnitt auf den Ausgleich, fanden durch John Lammers, Joel Broda, Mike Boivin und Christof Kromp genügend Hochkaräter vor, stattdessen traf Znojmo dann aber im ersten Powerplay zum 1:3. Gut, dass Lammers kurz vor Drittelende einen schweren Abwehrfehler der Gäste zum 2:3 (39.) nutzen konnte .

Aber das Eishockey-Leben war hart an diesem Abend, nach einer vergebenen Broda-Chance tickte die Uhr im Minutentakt gegen die Innsbrucker, die zwar viel investierten, aber keinen zählbaren Weg vorbei an der kompakten Defensive der Tschechen fanden. Die Haie nahmen Darling in den letzten zwei Minuten vom Eis, ein Time-out, der Treffer fiel aber wie so oft in den verwaisten Kasten zum 2:4 aus Sicht der Hausherren.

Jetzt war guter Rat teuer, vor allem weil zwei Tage später auch das Rückspiel in Tschechien mit 3:2 verloren wurde. Nach zwei Treffern der Gastgeber innerhalb von nicht einmal drei Minuten im Schlussdrittel brachten die Entscheidung, Spurgeons Anschlusstor zum 2:3 war zu wenig.

Die Spannung um die drei Plätze war greifbar, Innsbruck wahrte im ersten Endspiel gegen Fehervar mit einem 5:2-Sieg die Nerven, doch weil Znojmo in Villach punktete, blieb es drei Runden vor Schluss vorerst bei Rang vier.

Der Rest ist bekannt – Innsbruck gewann zwar in Dornbirn mit 2:1, aber Znojmo gegen Linz 6:4; und während sich die Haie zu Hause Linz in der Overtime mit 2:3 beugen mussten, war die Schützenhilfe (4:0) von Fehervar gegen die Tschechen umsonst. Die Entscheidung war gefallen, die 3:6-Pleite in Villach nur das unrühmliche Finale für die alles in allem enttäuschenden Haie.