Die Akkus aufgeladen, der Hunger nach Punkten wieder vorhanden – nach zwei Wochen Meisterschaftspause hatten sich Fans und die Spieler der Innsbrucker Haie auf die Heimpartie gegen Linz ganz besonders gefreut. Und auf Punktezuwachs gehofft. Tatsächlich starteten die Tiroler gut, durften bereits nach sechs Minuten über die frühe Führung jubeln. Justin Donati hatte einen Schuss von Craig Switzer unhaltbar abgefälscht. Doch die Antwort der Linzer erfolgte fast postwendend – Kozek nützte eine numerische Überzahl aus und erzielte das 1:1. Die Haie zeigten sich ob dieses Gegentreffers aber nur kurz geschockt und gaben weiter Gas. Das Tor machten allerdings die Linzer. Matthias Iberer traf zum 1:2, dann übernahmen die Gäste das Kommando, wenige Sekunden später besorgte Baumgartner das 1:3.
Das frühe Ende? Nein, denn gleich nach Wiederanpfiff zum letzten Abschnitt hämmerte Florian Pedevilla die Scheibe in die Maschen – 2:3. Und die Haie kämpften verbissen um den zu diesem Zeitpunkt längst schon verdienten Ausgleich. Dann allerdings markierte Kozek in der 54. Minute das 4:2, dem Tyler Donati mit dem 3:4 antwortete. Für einen Punkt allerdings reichte es letztlich nicht mehr, Linz verließ als eher glücklicher Sieger das Innsbrucker Eis. Womit sich viele Fans die Frage stellten: Würde die „Operation Punkte für’s Konto“ gegen Villach gelingen? „Wir müssen die ersten zehn Minuten überstehen“, hatte Haie-Obmann Günther Hanschitz noch vor dem ersten Bully gemeint.
Darin lag auch nicht das Problem. Denn die Innsbrucker starteten ungewohnt munter, legten mit einigen Schüssen los und gingen auch verdient in Führung. Schütze? Verteidiger Florian Stern mit seinem ersten Treffer im 316. EBEL-Spiel. Dem Start nach Maß folgte aber wieder das alte Leiden. Fehler reihte sich an Fehler, die Kärntner nützten das weidlich aus. Beim 1:1 verlor Luke Salazar die Scheibe hinter dem eigenen Tor, beim 1:3 regierte der kollektive Tiefschlaf und beim 1:4 bediente Max Steinacher den Gegner, statt die Scheibe aus der Gefahrenzone zu bringen.
Nur der zweite Villacher Treffer in Überzahl – die Kärntner stellten rund um die beiden Liga-Topscorer John Hughes und Derek Ryan mit feiner Klinge das beste Powerplay-Team der Liga – entsprang einzig und allein der VSV-Klasse. Natürlich war der Druck im Verteidigungsdrittel des HCI zuweilen allgegenwärtig – jener Druck, der eben (schwere) Fehler erzeugt. Die sechste Niederlage (2:6) in Folge ging auch an Herz und Nieren. Goalie Adam Munro, normalerweise die Ruhe in Person, stapfte wutentbrannt in die Kabine und schlug mit seinem Schläger wild um sich. Spiel verloren, Holz kaputt. Zu oft, wie auch beim letzten Treffer, war er in dieser Saison schon alleine gelassen worden.