Guzzi Lantschner – Ski-Legende feiert den 100er


Guzzi Lantschner erreicht das Ziel des Spezialabfahrtslaufs am Glungezer bei den FIS-Wettkämpfen 1933 / Foto: Stadtarchiv Innsbruck

Alltäglich ist das ja wirklich nicht, aber im Sportjahrbuch 2010 sind gleich zwei große Sportler vertreten, die ihren hundertsten Geburtstag feiern durften – neben Hanns Seelos auch noch Gustav Lantschner.

„Guzzi“, wie er gerufen wird, ist mit seinem Abfahrtstriumph 1932 in Cortina d’Ampezzo als erster österreichischer Weltmeister in die Geschichte des alpinen Skisports eingegangen. Der Sohn aus der legendären Innsbrucker Skidynastie Lantschner war auch der erste registrierte Geschwindigkeitsweltrekordler auf damals noch selbst gefertigten „Holzbrettln“, als er 1930 in St. Moritz mit 105,675 km/h zu Tale raste.

Die Begeisterung für den Skisport war dem am 12. August 1910 geborenen Spross in die Wiege gelegt worden, war doch sein Vater Fritz ein begeisterter Skiläufer, der seinen Kindern schon in früher Jugend die Begeisterung für den Wintersport vermittelte. Vor allem seine älteste Schwester Inge, die es bei alpinen Ski-Weltmeisterschaften auf jeweils drei Gold- und Silbermedaillen (1931 bis 1933) brachte, spornte ihren um fünfeinhalb Jahre jüngeren Bruder zu Höchstleistungen an.

Seinen ersten größeren Erfolg feierte Guzzi Lantschner 1929 mit dem Slalomsieg in Davos, wo er ein Jahr später auch akademischer Weltmeister in der Abfahrt wurde. Es folgten sein Geschwindigkeitsweltrekord sowie ein fünfter Platz in der Abfahrt bei der ersten FIS-WM 1931 in Mürren.

1932 in Cortina hatte Lantschner mit dem WM-Triumph in der Königsdisziplin seine Sternstunde: Das Mitglied der „roten Teufel“ – wie die Mitglieder der Innsbrucker Skiläufervereinigung wegen ihrer roten Pullover genannt wurden – eroberte 2,6 Sekunden vor dem Schweizer David Zogg die Goldmedaille.

Der nur 1,60 Meter große Lantschner, der auch noch Bronze in der Kombination holte, verdankte diesen Erfolg in erster Linie seiner extrem feinfühligen Fahrweise. Ein Jahr später bei der Heim-WM in Innsbruck wurde er hinter Toni Seelos Zweiter im Slalom.