„Es gibt Momente, wo nichts mehr zu sagen ist. Dieser Moment ist gekommen“, merkte Österreichs Sportchef Patrick „Paco“ Fölser bei der Handball-EM nach dem 22:22-Remis gegen den vermeintlichen Geheimfavoriten Deutschland in der mit 20.000 Zuschauern ausverkauften Kölner Lanxess Arena an. Der Sieg war bei einer 21:16-Führung greifbar gewesen, im Finish fehlten in der Offensive die Kraft und auch das nötige Glück (vier Stangentreffer).
„Wir haben einen Punkt verloren und dennoch war es ein großer Punkt“, analysierte Teamchef Ales Pajovic im Zwiespalt der Gefühle. Und Kapitän Mykola Bilyk hielt völlig zu Recht fest: „Man kann nichts anderes sagen, als dass wir Geschichte schreiben für den österreichischen Handball.“ Sogar die (kleine) Chance auf das Halbfinale war vor den Spielen gegen Frankreich und Island noch intakt.
Anders formuliert – das österreichische Handball-Nationalteam hatte bei dieser EM-Endrunde trotz der beiden abschließenden Niederlagen gegen den späteren Europameister Frankreich (28:33) und Angstgegner Island (24:26) rot-weiß-rote Sportgeschichte geschrieben.
Mit Führungsspielern, die Unmenschliches lieferten, einem Goalie in der Form seines Lebens und einem unterschätzten Kollektiv, in dem jeder aufopferungsvoll für den anderen kämpfte, konnte Rang acht erreicht werden.