Gold und zweimal Bronze für die Kletterer


So liest sich Johanna auf Chinesisch / Foto: Parigger

Keine Frage: Johanna Ernst ist ein Ausnahmetalent. Das ist in der Szene der Sportkletterer bekannt. Das hat die in Sistrans ansässige Wahl-Tirolerin schon mehrmals aufgezeigt. Dass die erst 16-Jährige auch mit den Tücken bei der Weltmeisterschaft in der chinesischen Millionenstadt Xining perfekt zurecht kam, überraschte aber auch die Insider. Der Griff zur Goldmedaille im Vorstieg bestätigte einerseits ihr technisches Können, anderseits ihre Nervenkraft.

Nerven kostete Anna Stöhr der Boulderbewerb. Zuerst ärgerte sich die Rumerin über vermeidbare Fehler im Final-Durchgang, dann über Platz vier. Es kam anders. Beim Frust-Shoppen erhielt sie die Nachricht, dass sie doch Bronze gewonnen hätte. Die Video-Analyse brachte es nämlich an den Tag, dass der Slowenin Mina Markovic ein Versuch zu wenig angerechnet worden war. Dadurch rutschte Stöhr (Führende im Halbfinale) plötzlich auf Rang drei. „Ich konnte es nicht glauben, als die anderen mir aufgeregt erzählten, dass ich Bronze hätte“, erklärte Stöhr, die eine Woche lang von einer Verkühlung geplagt wurde.

Noch ärger erwischte es David Lama. Ein Magen-Darm-Virus, der einige Athleten in der auf 2300 Meter über dem Meer liegenden Millionenstadt heimsuchte, zwang den Götzner zwei Tage ins Bett. Erst am Finaltag im Vorstieg fühlte sich der 18-Jährige wieder einigermaßen fit für seine zweite WM-Teilnahme. „Deswegen bin ich auch nicht enttäuscht über Bronze“, betonte er.