Einen Moment lang war es mucksmäuschenstill in der Linzer Halle – Zeit für Patricia Mayr-Achleitner aus Seefeld, um kurz die Augen zu schließen. Es stand 6:1, 4:1 zu ihren Gunsten. Gegen Sabine Lisicki, die aktuelle Nummer 25 der Weltrangliste. Konzentration, nur nicht wieder scheitern, Nerven bewahren, endlich einen Sieg gegen so ein „Kaliber“ fixieren. Patricia blieb cool, konzentriert und schaffte die Sensation, von der sie so oft geträumt hatte. 6:1, 6:3 triumphierte die 25-jährige Tirolerin gegen die Deutsche.
„Ich habe Sabine schon von früher gekannt, habe mir daher leichter getan, diesmal mein Spiel durchzustehen. Das ist eine große Befreiung“, resümierte Mayr-Achleitner gelassen. Es war ein verdienter, weil hart erarbeiteter Heim-Triumph nach diesen zahlreichen Pleiten 2012 und dem Absturz auf Rang 162 der Rangliste. Das Erfolgsrezept liest sich simpel: weite, präzise Bälle auf die Grundlinie, die Lisicki aus dem Konzept brachten.
Mayr-Achleitner spielte sich quasi gleitend in einen Rhythmus, ihre Gegnerin machte indes an der Grundlinie Fehler um Fehler; Patricia nutzte das gnadenlos aus, behielt stets die Contenance und agierte ernster, ruhiger als gewohnt. Auf dem Platz und neben dem Platz. Dennoch – das erste Jahr ausschließlich auf WTA-Ebene mit vielen Rückschlägen und Verletzungen hatte Spuren hinterlassen.