Gleirschers ließen Watzmann beben


Die Rodel-Brüder im Medaillenrausch / Foto: ÖRV/ FIL/ Galinovskis

Es war für einmal nicht der Watzmann, der rief, es waren die Gleirscher-Brüder Nico und David, die ihrer Freude lautstark Ausdruck verliehen. Es waren Jubelschreie, die den Berg am Königssee beben ließen. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Auftakt der 50. Kunstbahnrodel-WM krönte sich Nico Gleirscher zum Sprintweltmeister. Sein älterer Bruder David, der dem Russen Semen Pawlitschenko um eine (!) Tausendstelsekunde den Vortritt lassen musste, eroberte Bronze.

„Ich kann es nicht fassen, ich hätte nie damit gerechnet, hier Weltmeister zu werden. Es ist unbeschreiblich“, rang der goldene WM-Debütant nach Worten. „Die letzten Jahre waren nicht leicht, bei den Großereignissen war ich immer nur Ersatzmann. Dieses Gold ist die Belohnung für die harte Arbeit all die Jahre“, zeigte sich der 23-Jährige emotional. Im Weltcup war er zuvor noch nie am obersten Podest gestanden.

Es war auch eine familiäre Premiere, denn gemeinsam grinsten die Stubaier noch nie vom Stockerl. Während die Gleirschers jubeln durften, waren zwei Ex-Weltmeister bedient. Wolfgang Kindl kam mit Bestzeit zu Sturz, Jonas Müller verpasste gar die Qualifikation.

Lange Gesichter gab es auch bei Österreichs Doppelsitzern. Die Gesamtweltcupsieger Thomas Steu / Lorenz Koller mussten sich beim Erfolg von Tobias Wendl / Tobias Arlt mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Der Damensprint war ein klarer Fall für die Gastgeberinnen. Julia Taubitz führte einen deutschen Vierfacherfolg an. Beste Österreicherin wurde Lisa Schulte als Achte.