Getrübtes Skifest in Kitzbühel


Der dramatische Sturz von Daniel Albrecht / Foto: GEPA

Bestürzung und Begeisterung. Enttäuschung und Jubel. Kitzbühel 2009 im Wechselbad. Das alpine Skifest war vom kapitalen Trainingssturz Daniel Albrechts überschattet. Dennoch: Die Klassiker auf der Streif und am Ganslernhang lockten wieder zigtausende in die Gamsstadt, dem Mekka des alpinen Skisports.

Aber der Reihe nach. Letzter Trainingstag für die klassische Hahnenkammabfahrt. Dort, wo 2008 der US-Amerikaner Scott Macartney so schwer gestürzt war, sorgte im Abschlusstraining Daniel Albrecht für Stunden zwischen Hoffen und Bangen. Der blendend unterwegs gewesene Schweizer geriet beim Zielsprung mit Tempo 138 km/h in Rücklage, schlug ungebremst auf, überschlug sich und blieb bewusstlos liegen. Die Skiwelt war geschockt. Zum einen über den fürchterlichen Sturz, zum anderen über die Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma mit Gehirnblutung und eine Lungenquetschung. Bedrückende Stille.

Während der 25-Jährige in die Neurologische Intensivstation der Uni-Klinik Innsbruck überstellt wurde, sprachen die Experten in der heftigen Diskussion von einem Fahrfehler. „Wir haben alles Mögliche getan. Wir können nicht alles rausnehmen“, sagte FIS-Renndirektor Günter Hujara, nachdem die Veranstalter auf die letztjährige Kritik reagiert und den Zielsprung wieder deutlich gekennzeichnet hatten. Noch am Vortag hatte Albrechts Landsmann Didier Defago gelobt: „Jeder Sprung ist mit einem Tisch gebaut, so dass wir genau wissen, wo wir in die Luft gehen.“