Die Bronzemedaille für Österreich im Teambewerb der Bob- und Skeleton-WM überstrahlte vieles, nur bei Janine Flock hielt sich die Freude in Grenzen. Verständlich – denn just zu der Zeit, als sie selbst am Start stand, hatten sich im Zielraum dramatische Szenen abgespielt.
Ihr Freund Matthias Guggenberger war als Österreichs Startpilot durch den Eiskanal in Igls gerast und hatte den ersten Baustein für die WM-Medaille im Teambewerb gesetzt. Doch während er zuerst im Ziel neben den Damen-Zweisitzern Christina Hengster und Sanne Dekker noch jubelte, brach der 31-Jährige von einem Moment auf den nächsten zusammen.
Ein Rettungswagen mit Blaulicht rückte an und brachte Guggenberger, der die Woche hindurch mit einer Angina zu kämpfen und Antibiotika geschluckt hatte, ins Krankenhaus. Für Flock wurde es mit der Medaille beim ersten WM-Rennen in Innsbruck ein guter Auftakt, aber kein freudvoller. „Meine Gedanken und Emotionen sind bei ihm. Ich bin bedrückt, mir geht alles Mögliche durch den Kopf.“
Dass dann Benjamin Maier noch Bob Deutschland 2 überholte und die Bronzemedaille ins Trockene brachte, war zur Randerscheinung verkommen. Genauso, dass auch Christina Hengster eine starke Fahrt absolvierte und ihr Scherflein zu diesem Mannschaftserfolg beitrug.
„Diese WM-Medaille tut gut, es ist ja meine erste“, sagte die 30-Jährige. „Da werde ich mir daheim ein schönes Platzerl suchen.“ Der Axamerin werde die WM „definitiv in Erinnerung“ bleiben: „Das ist doch eine verrückte Welt, am Anfang ein Sturz und am Ende eine Medaille.“