Die Nachricht traf Familie, Freunde und Wegbeleiter über viele Jahr wie ein Blitz aus heiterem Himmel – Gerhard Leutgeb ist tot! Gerry, wie er gerufen wurde, verlor allzu früh den Kampf gegen eine heimtückische Krankheit. Zu einem Zeitpunkt, als leise Hoffnung keimte, dass der 77-Jährige dieses „Match“ gewinnen könnte. Doch das Schicksal war gnadenlos, statt mit Gerry auf die verabredete Runde Golf zu gehen, waren die geschockten Freunde mit der Todesnachricht konfrontiert.
Als Vertrauensmann von Gernot Langes hatte Leutgeb, der in den 1970er-Jahren mit Wattens in die Staatsliga aufgestiegen war, später dann in der Swarovski-Ära die Belange der Kampfmannschaft geregelt. „Er war ein echter Sir. Kompetent, nie laut und fair bei Vertragsgesprächen“, erinnert sich Manfred Linzmaier, der Kapitän der damaligen Meistermannschaft, an seinen ehemaligen Vorgesetzten, der als Manager mitverantwortlich für den Titel war, mit Stars wie Ernst Happel, Hansi Müller oder Pipo Gorosito verhandelte.
Den Fußball kannte Gerhard Leutgeb ohnehin in- und auswendig. Denn bei der WSG Wattens stand er zusammen mit den Koncilia-Brüdern, Roland Hattenberger, Manfred Gombasch, Helmut Siber, Walter Skocik und Co. im Kader jener Wattener Mannschaft, die 1971 den Aufstieg schaffte und dann mit dem FC Wacker fusioniert wurde.
Knapp zwei Jahrzehnte später zog Leutgeb in einer Ära, in der ein Tiroler Fußballklub national souverän die erste Geige spielte, im Swarovski-Auftrag die Fäden im Hintergrund. Einen Hansi Müller von Italien ins Tivoli zu verpflichten und Ernst Happel von Hamburg nach Tirol zu lotsen, sorgte auch international für Schlagzeilen.
In einer Zeit, in der ein Mäzen – Gernot Langes – und kein Investor sein Herz für den Fußball schlagen ließ, wirkte Gerry Leutgeb unaufgeregt und höchst professionell im Hintergrund für ein Umfeld, das als Basis für Erfolge diente. Schöne Erinnerungen!