SVR-Obmann Gernot Amoser strahlte schon vor dem Anpfiff mit einem Blick ins ausverkaufte Haus – „Das ist der größte Tag der Vereinsgeschichte“ – übers ganze Gesicht. Aus den 800 offiziellen Zusehern waren wohl 1.000 geworden, da wurde sogar der FC Wacker (nur 948 gegen Grödig) getoppt. Es war auf jeden Fall auf den Rängen so eng, dass es kaum Luft zum Atmen gab beim großen Cup-Schlager der Reichenauer gegen Austria Wien. Und wer weiß, was passiert wäre, hätte Grünwald-Vertreter Heinz Lindner einen herrlichen Lanziner-Volley nicht über die Latte gedreht.
Aus der violetten Überlegenheit fielen jedenfalls bis zur Pause keine Tore. Erst als Austria-Coach Karl Daxbacher nach gut einer Stunde in Sachen Aufstellung noch ernster machte und Nacer Barazite für Tadic brachte, bröckelte der Reichenauer Abwehrbeton. Der Doppelschlag von Michael Liendl (77.) und Linz (79.) ließ innerhalb von eineinhalb Minuten den Atem der Heimischen stocken, die nur in Minute 91 durch Ricardo Thom und Pati Steinkellner eine Doppelchance auf den Anschlusstreffer vorfanden. „Geil, dass wir sie 80 Minuten fordern konnten“, ging SVR-Goalie Hörtnagl ebenso stolz vom Platz wie Coach Thomas Lenninger. Und alle anderen Reichenauer.
Auch Austrias Sportdirektor Thomas Parits, der am VIP-Balkon lange litt, war wieder wohlauf: „Du kannst auf so einem Platz nicht Fußball spielen. Ich habe schon viel gesehen, aber so etwas noch nie“, so Parits. Rund um den Fansektor und das „Stadion“ war alles ruhig geblieben. „Ein Sieg für den Fußball“, beschloss SVR-Obmann Amoser den Nationalfeiertag auf der kleinen Kultstätte in der Reichenau.