Für Gold war Nagiller kein Weg zu weit


Evas WM-Titel dürfte auch den Papa beruhigt haben. / Foto: Andrea Fuchshumer

Kein Weg ist Voltigiererin Eva Nagiller zu weit, um als Sportlerin ans Ziel zu kommen. Dreimal die Woche pendelt die 17-Jährige mit öffentlichen Verkehrsmitteln von ihrem Wohnort Natters zu ihrer Übungsstätte nach Pill. Und es gab bzw. gibt Zeiten, da fuhr bzw. fährt sie sogar täglich. Eineinhalb Stunden ist die Sport-BORG-Schülerin dabei pro Strecke unterwegs.

Ein Weg, der die ehrgeizige Athletin von der VG Pill TU Schwaz letztlich an ein goldenes Ziel brachte: Nagiller turnte im ungarischen Kaposvár zum Junioren-Europameisterschaftstitel im Einzel auf der Schimmelstute Wolke Sieben. Seither schwebt Nagiller auf einer solchen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich Gold hole“, sagte Eva.

Zumal ihr die Nerven ausgerechnet zum Auftakt einen Streich spielten: „Urplötzlich war ich nervös!“ Dabei: „Normalerweise bin ich ein ruhiger Wettkampftyp.“ Wackelige Knie wie die vor Ort Daumen drückenden Eltern hatte sie zum Glück keine. So setzte sich Nagiller schon in der Pflicht von der Konkurrenz ab, um nach der Kür endgültig zu glänzen.

Sich durchzusetzen hatte sie schon als Kind gelernt. Als die früher in Stans lebende Nagiller mit sechs Jahren mit dem Sport begonnen hatte und sofort davon begeistert war, löste das beim Papa genau das Gegenteil aus. „Er war Skifahrer, weiß, was beim Sport alles passieren kann. Er hatte immer ein bisschen Angst um mich“, erklärte sie. Wäre es früher nach Papa Hermann gegangen, hätten sie und ihr Longenführer Gregor Stöckl kein Edelmetall mit nach Tirol gebracht.