„Für eine Medaille reicht es nicht mehr“


Verletzungen sorgten für die bittere Rücktrittsentscheidung von Kathrin Unterwurzacher / Rachlé

Der Entschluss war länger gereift, die Entscheidung für Insider daher keine Überraschung – Kathrin Unterwurzacher beendet ihre Karriere. Entscheidend für diesen Schritt? „Das rechte Knie lässt Judo auf Topniveau nicht mehr zu!“

Eine bittere Realität. Daher gab’s auch keine Tränen zum Abschied, die Tirolerin verließ die Judo-Matte erhobenen Hauptes und mit Vorfreude auf die Zukunft. „Jetzt beginnt das richtige Leben“, verkündete die 28-jährige Innsbruckerin, die in den vergangenen zwölf Jahren als Nationalteam-Athletin alles dem Sport untergeordnet hatte. „Ich habe mir das gut überlegt. Die Schmerzen sind zu stark. Mein lädiertes Knie lässt keine Top-Platzierungen mehr zu“, sagte sie mit gefasster Stimme.

Sie habe während der Corona-Pause Für und Wider abgewogen und sei zum Entschluss gekommen, dass es nicht mehr geht. „Mein Ziel war immer eine Olympia-Medaille, aber da spielt mein Körper nicht mehr mit“, sagte die Olympia-Siebte von Rio 2016.

Speziell in ihrer Gewichtsklasse bis 63 kg ist die Dichte enorm. Neben ihrer Trainingspartnerin Bernadette Graf sowie ihrem Wegbegleiter und Tirols Judo-Verbandspräsidenten Martin Scherwitzl war auch Österreichs Judo-Boss Martin Poiger vor Ort. Eine schöne Geste, um die Leistungen der mit zehn Siegen (zwei Grand Slams und zehn Grands Prix) erfolgreichsten Judo-Kämpferin des Landes zu würdigen.

Nach einem Kreuzbandriss Ende 2017 und zwei Einrissen in Folge gab die Olympia-Verschiebung den Ausschlag aufzuhören. „Das Risiko für eine erneute Verletzung ist zu groß“, sagte die zweifache EM-Medaillengewinnerin.