Da sage noch jemand, Österreich hätte keine EM-tauglichen Kickerinnen? Irren ist eben menschlich, oder – in diesem speziellen Fall – männlich. Wie auch immer – mit einem 0:0-Remis gegen Wales fixierten Österreichs Frauen die erste EM-Teilnahme. Eine sensationelle Entwicklung der Österreicherinnen, die sich durchaus sehen lassen kann.
Das Team von Trainer Dominik Thalhammer kletterte damit bis auf Platz 25 der FIFA-Weltrangliste empor und entwickelte sich während der EM-Qualifikation stetig weiter. In den jüngsten 22 Spielen gab es nur eine einzige Niederlage.
„Wir haben uns laufend verbessert und sind als Einheit aufgetreten“, erklärte die Tiroler Abwehrchefin Katharina Schiechtl, die sich wie Teamkollegin Nicole Billa besonders gern an das 2:2-Auswärtsremis gegen Vize-Europameister Norwegen im Juni erinnert: der Grundstein für die EM-Qualifikation.
„Die Freude über die erste EM-Teilnahme ist unbeschreiblich. Im Hotel haben wir es natürlich ordentlich krachen lassen“, erzählte Schiechtl. Ein paar Gläschen Sekt habe man sich freilich gegönnt.
Aber nicht nur der Schaumwein floss in Strömen, auch die Nachrichten auf den Handys der Spielerinnen quollen über. Schiechtl: „Mir haben so viele Leute gratuliert. Sogar Bernd, mein erster Trainer in Karrösten.“ Die Reise zum Flughafen muss sich gestern wie ein Triumphzug angefühlt haben. Fast pausenlos trudelten Gratulations-SMS ein.
„Ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte auch Nicole Billa, „Freude pur“, ergänzte Katharina Schiechtl. Die beiden Tirolerinnen im ÖFB-Frauenteam (und Ersatzgoalie Jasmin Pal) vollbrachten jedenfalls Historisches.
ÖFB-Präsident Leo Windtner traut den Damen einiges zu, denn: „Die Teilnahme an der EM-Endrunde 2017 in den Niederlanden ist das Ergebnis unserer nachhaltigen Arbeit für den Frauenfußball.“