Es war letztlich nicht nur die Gesetzeslage in Bayern (keine Zeitnehmung ohne Streckensperrung), sondern auch das Wetter hatte etwas dagegen, dass der Achensee-Radmarathon seinem Namen gerecht werden durfte und über 168 Kilometer rund um das Karwendel der Sieger bestimmt werden konnte.
„Wegen dem Regen haben wir reagiert: In Buchen war das Rennen überhaupt fertig. Wir haben keine Einlauflisten“, erklärte Marathon-Initiator Walter Egger im Start- und Zielbereich von Achenkirch. Der Plan hätte vorgesehen, dass vor dem Grenzübertritt bei Kilometer 95,5 der Sieger bei der Bergfahrt gekürt wird.
Das blieb gleich – nur mit der Änderung, dass die Teilnehmer das Rennen nicht mehr beenden mussten. „Ob der Sieger mit dem Auto weiterfährt oder ins Ziel kommt, ist dieses Mal egal. Wir wollten die ersten Damen und Herren im Ziel prämieren, aber das lassen wir aus. Und die Guten fahren sowieso immer weiter“, schmunzelte Egger, der letztlich im Regen rund 280 Athleten auf die Strecke geschickt hatte und einen Großteil davon auch wieder am Achensee empfangen durfte. Dabei sei trotz Nässe alles glimpflich verlaufen.
Als schnellster Athlet bewältigte Christian Wildauer aus Schlitters die Strecke. „Ich bin froh, gewonnen zu haben. Ich fühle mich wohl, es ist nicht zu kalt“, meinte der 45-Jährige, der lange 30 Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz hatte. Der Zillertaler gilt überdies als Experte für regennasse Rennen.
Doch für den früheren Bundesliga-Fahrer des Union Raiffeisen Radteams Tirol war der Marathon eine Abwechslung zum Berufsalltag: Wildauer arbeitet als Fliesenleger und muss seine Radkilometer neben einer 40-Stunden-Arbeitswoche sammeln.
Bei den Damen setzte sich die 25-jährige Medizinstudentin Annina Jenal aus Innsbruck durch, die nebenbei auch noch für ein einschlägiges Rennrad-Magazin schreibt.