Von wegen zu Gast bei Freunden – das war eher ein bitterer Ausflug auf das glatte Ferlacher Parkett in der Handball-Liga. Der Kärntner Werbeslogan verlor – zumindest für die Schwazer Handballer – gleich zum Auftakt der entscheidenden Phase in der Qualifikationsrunde mit dem ersten Zweikampf seine Gültigkeit. Sparkasse Schwaz mit dem WM-erprobten Sebastian Spendier, der nur etwas über 30 Autominuten entfernt in St. Veit an der Glan zu Hause ist, fand sich in der Sporthalle Ferlach in der Höhle des Löwen wieder und verlor mit 24:29 (15:16).
Nach sechswöchiger Winterpause hatten die Tiroler große Startschwierigkeiten. Und das ausgerechnet gegen den Vorletzten im Grunddurchgang. Die Mannschaft von Coach Frank Bergemann konnte sich nur schwer auf die starke linke Seite des Gegners einstellen. „Wir haben uns von den leidenschaftlich kämpfenden Ferlachern zu sehr beeindrucken lassen und haben auch zu viele Eigenfehler produziert“, erklärte der Trainer, der bemängelte, dass „die Leistung nicht konsequent genug war, um etwas Zählbares mitzunehmen“.
Und nach der Auftaktniederlage gegen Ferlach war auch in der Hollgasse beim regierenden Meister nichts zu holen – die Knappenstädter mussten sich Margareten klar mit 25:32 geschlagen geben, legten also einen klassischen Fehlstart hin. In einer schwachen ersten Halbzeit, in der weder die Deckung noch das Angriffsspiel so recht funktionierten, kassierten die Tiroler einen Sechs-Tore-Rückstand.
Aber Coach Frank Bergemann musste in der Pause in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben, denn Topscorer Sebastian Spendier (acht Tore) und Co. kamen nach der Pause einmal sogar bis auf zwei Treffer (18:20 nach 41 Minuten) heran. Im Finish zog der amtierende Meister, der überraschenderweise nach dem Grunddurchgang auch in der unteren Tabellenhälfte gelandet war, aber wieder davon und fixierte einen klaren 32:25-Erfolg.
Damit standen die Tiroler vor der dritten Partie mit dem Rücken zur Wand und tatsächlich avancierte die Begegnung mit der ebenfalls noch punktelosen Truppe aus Leoben zu einer wahren Zitterpartie, war nichts für schwache Nerven. Und obwohl es lange Zeit – bei einem sechs-Tore-Vorsprung – nach einer klaren Sache für die Tiroler Gastgeber ausgesehen hatte, mussten Topscorer Sebastian Spendier (acht Treffer) und Co. bis zur Schlusssirene zittern, um den 29:28 (16:11)-Heimerfolg zu fixieren.
„Es war ein intensives Kampfspiel. Das glücklichere Ende lag auf unserer Seite, wobei ich der Mannschaft ein Kompliment machen muss, dass sie sich nie aufgegeben hat. Unterm Strich zählen die zwei Punkte“, betonte Bergemann zum einen und zum anderen, dass es „keinen Schönheitspreis zu gewinnen gab“.