Die letzten Meter – waren eine Triumphfahrt. Ein Siegeslächeln für die Zuschauer am Streckenrand und ein Jubelschrei im Ziel – nach 1.600 Höhenmetern, verteilt auf drei Aufstiege von der Gramai-Alm auf die Lamsenjochhütte im Karwendel und waghalsige Abfahrten, hatte das Vergnügen ein Ende.
Für Alexander Fasser waren die Staatsmeisterschaften im Skibergsteigen nämlich alles andere als eine Tortur, der Lermooser feierte einen überlegenen Sieg in 1:28:20 Stunden, ohne an seine Leistungsgrenze zu gehen. „Ein viertes Mal wäre sicher noch gegangen“, sagte Fasser mit einem Augenzwinkern. Nachsatz: „Nur vielleicht nicht mehr ganz so schnell.“
Schon vor dem Rennen hatte es keinen anderen Siegertipp gegeben, eine Überraschung war Fassers Triumph also nicht. Die Art seines Erfolges jedoch schon, distanzierte er den zweitplatzierten Slowenen Nejc Kuhar doch um dreieinhalb Minuten. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, gestand Fasser.
Dabei hatte er seine tolle Form in dieser Saison bereits mehrmals bewiesen, zuletzt zeigte er als Siebenter beim Weltcup in Marmotta (Italien) auf. „Dieses Ergebnis ist zwar über den Sieg am Achensee zu stellen, aber ich freue mich riesig über die gelungene Titelverteidigung.“
Auch im Weltcup ist sein Erfolgshunger noch lange nicht gestillt, denn auf einen Podestplatz fehlt nicht viel: „Zwei Minuten auf zwei Stunden Rennzeit waren es zuletzt. Das wettzumachen ist realistisch“, blickt Fasser optimistisch in Richtung des finalen Weltcuprennens in Zakopane (Polen).
Nach vorne blicken musste trotz seines bitteren Ausfalls auch Lokalmatador Stefan Widauer. Der Münsterer hatte sich für sein Heimrennen am Achensee viel vorgenommen, schied aber nach einem Sturz in der ersten Abfahrt aus.
Allen Grund zur Freude hatte hingegen die Salzburger Weltmeisterin Michaela Essl: Wie Fasser verteidigte auch sie ihren Vorjahrestitel in 1:52,38 Stunden souverän. Die Radfelderin Veronika Swidrak lieferte sich lange ein beherztes Duell mit Essl, musste aber beim zweiten Aufstieg abreißen lassen. „Silber ist super, Michi war einfach stärker“, war Swidrak zufrieden. Und müde. „Es ist echt eine lange Saison. Schön langsam darf es jetzt vorbei sein.“