Evas vergebene Chance


Im Wasser hielt Dollinger gut mit / Foto: Veranstalter

„Das wäre etwas gewesen. Ein Challenge-Sieg vor der eigenen Haustüre“ – so eine atemlose Eva Dollinger, wenige Augenblicke, nachdem sie durch das Ziel in Walchsee gelaufen war. Das fachkundige wie lautstarke Publikum bei der zweiten Auflage der Signa Challenge Walchsee-Kaiserwinkl war jedenfalls voll und ganz hinter der Lokalmatadorin gestanden.

Doch statt des erhofften und angestrebten Triumphes erlebte Dollinger ein kleines Déjà-vu auf der Triathlonstrecke. Wie im Vorjahr musste sie sich im Finish knapp der Holländerin Yvonne van Vlerken geschlagen geben. Der zweite Rang vermittelte der Tirolerin – nach einer verletzungsbedingt so durchwachsenen Saison – dennoch echte Glücksgefühle. „Ich habe alles gegeben, mehr war nicht drin. Aber ich bin auch mit dem zweiten Rang sehr zufrieden“, erklärte Dollinger.

Mit dem starken Auftritt beim Heimrennen ist zumindest ein Wunsch für diese Wettkampf-Saison in Erfüllung gegangen, denn auf die Teilnahme beim Ironman auf Hawaii musste Eva heuer verzichten. Viele Qualifikationsrennen waren bereits in der ersten Jahreshälfte gewesen, als sie noch an den Folgen eines Ermüdungsbruches laborierte.

Doch dann die Überraschung – anstatt sich mit viel Elan auf eine neue Chance 2012 vorzubereiten, erklärte Eva nach reiflicher Überlegung im Herbst ihren Rücktritt vom Leistungssport. 13 Jahre lang hatte die Karriere der 33-jährigen Tirolerin gedauert, die zuerst auf der Olympischen Distanz zu Hause und später auf die Mittel- und Langdistanz gewechselt war. „Ich habe jede einzelne Minute genossen. In Zukunft möchte ich beruflich neue Wege gehen und freue mich auf eine neue Herausforderung“, so Dollinger.

Ihre größten Erfolge hatte Eva im Jahr 2007 mit Rang zwei beim Heim-Weltcup in Kitzbühel und mit dem Sieg beim Ironman in Klagenfurt im Jahr 2010 gefeiert.