„Es war eine coole Sache“


Benni Raich sagte nach 19 Jahren dem Weltcup "Servus", Peter Schröcksnadel wirkte gerührt ... / Foto: GEPA

Nach über 14 Rennstunden, 46.000 Toren und 830 Rennkilometern in 19 Weltcup-Jahren setzte Benni Raich nun endgültig zum finalen Schwung an. Der 37-jährige Pitztaler erklärte in Wien sein Karriereende, zeigte sich demütig: „Ich bin dankbar für das, was mir der Skisport gab.“ Die Pressekonferenz in Wien, seinen finalen Auftritt als aktiver Sportler, verglich Benni Raich mit einem Weltcup: „Je näher der Zeitpunkt der Bekanntgabe meines Rücktritts kam, umso ruhiger wurde ich. Es war sozusagen mein letztes Rennen.“

Der Pitztaler wirkte dann vor den zahlreichen Medienvertretern auch resolut, als er seine Rücktrittsmeldung verlas. Doch irgendwann geriet der 37-Jährige doch ins Schwanken, seine Stimme pendelte zwischen Emotion und Selbstbeherrschung wie bei einem Rhythmusfehler im Slalom. Aber wie gewohnt fing sich Benni Raich wieder und kam souverän ins Ziel. Oder ans Ende. „Ich habe probiert, das kontrollierter zu machen, ganz ist es mir nicht gelungen“, gestand Raich.

Auch dem Gesicht von Raichs sportlichem Ziehvater, ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, war zwischenzeitlich ein Anflug von Rührung zu entnehmen. Unüblich gefühlvoll bedankte sich der 74-Jährige dann nicht nur beim Sportler, sondern auch beim Menschen Benni Raich. „Du bist charakterlich ein ganz Großer.“

Die Schwangerschaft seiner Frau Marlies, ergänzte der 14-fache Medaillengewinner, sei nicht der Grund für den Rücktritt gewesen. „Es fehlte mir etwas das Ziel“, hieß es über den Grund der Entscheidung. Gedrängt habe ihn niemand zum Rücktritt, das hielt auch sein Umfeld fest. „Ich finde es gut, dass er aufhört. Ich fände es aber auch gut, wenn er weitergefahren wäre“, sagte Marlies, die vor einem Jahr noch an derselben Stelle gesessen war und ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte.