Die vergangenen Februar-Wochen waren für Lisa Agerer aus Nauders ein einziger Höhenflug auf Wolke sieben gewesen. 15 Top-Ten-Plätze, neun Siege in Folge in drei verschiedenen Disziplinen (sieben davon innerhalb von zwei Wochen) – und obendrauf noch der überlegene Gesamtsieg im Europacup.
Ganz nebenbei siegte die 20-jährige Tirolerin, die für den italienischen Skiverband startet, in den Disziplinenwertungen Riesentorlauf und Abfahrt. Macht also alles in allem 1029 Punkte und damit mehr als 400 Zähler Vorsprung auf die Zweitplatzierte der Gesamtwertung. „Ich kann mir diesen Lauf selbst nicht erklären. Im Moment ist das alles kaum zu glauben, es ist einfach nur genial“, jubelte die Tirolerin.
Am Beginn von Agerers Höhenflug stand eine außerplanmäßige Terminverschiebung. Denn nach der Verlegung der Bewerbe in Soldeu (Andorra) musste das ganze Programm umgestellt werden, Lisa fuhr nicht wie geplant nach Sotschi, sondern konzentrierte sich auf das Riesentorlauf-Training. Und stieg dann eher zufällig wieder in den Europacup ein, wie Vater Gerd schilderte. Daraus resultierte dann eine fast unglaubliche Erfolgsserie, die im Sieg in der RTL-Wertung gipfelte. Kurz danach folgte schließlich auch die Abfahrtswertung.
Beim Weltcup-Einsatz im schwedischen Åre zeigte Agerer zuletzt im Riesentorlauf mit der Bestzeit im zweiten Lauf auf. Der Sprung von Platz 28 auf Rang sieben war die bislang beste Weltcup-Platzierung. Agerer: „Jetzt freue ich mich riesig auf das Saisonfinale in Schladming, denn es war für mich immer schon ein Traum, vor so einem begeisterten Publikum fahren zu dürfen. Aber insgeheim freue ich mich nach diesem Winter noch mehr auf den nächsten – auf meine erste komplette Saison im Weltcup.“
