Es war schon merkwürdig in diesem Frühjahr – just immer dann, wenn bei den Fans, aber auch im Wacker-Lager die Hoffnung keimte, dass mit genau dem nächsten Spiel und dem erhofften „Dreier“ der Rückstand auf den Europacup-Platz endgültig wettgemacht werden könnte, kam die Ernüchterung. So auch im Spiel der großen Chance gegen Ried.
Am Bundesliga-Rasen des Tivoli Stadions – sofern man beim vor allem im Westen arg ramponierten Grün davon sprechen konnte – blieb vieles beim Alten: Taktische Ordnung stand vor kreativer Kunst. Wacker zwar wieder mit nomineller Doppelspitze (Perstaller/Burgič), wie Ried vor dem Wechsel aber ohne echte Chance. Ein Neutralisationspakt, der sich vor dem Pausenpfiff zusehends lähmend ansah. Eine klassische Föhnpartie sozusagen.
Farbe kam erst ins Spiel, als kurz vor dem Seitenwechsel nach einem Zusammenstoß bei Wacker-Kapitän Tomáš Abrahám aus einem Cut Blut floss. Er kam aber mit Turban zurück aus der Kabine. Doch auch trotz verstärkter Offensivbemühungen in Durchgang zwei fehlte Wacker letztlich der entscheidende Moment, den Abwehrwall der Gäste zu knacken.
„Wir haben vor allem im zweiten Durchgang alles probiert, sind aber nicht entscheidend durchgekommen“, war Trainer Walter Kogler mit der Arbeit seiner Truppe dennoch nicht unzufrieden. Mit Merino und Ildiz brachte er beide Kreativperlen ins Spiel, der finale Pass kam aber nicht mehr an: „Auf diesem Platz kann man aber auch keinen herrlichen Kombinationsfußball fordern“, verwies er auf den Zustand des Spielfeldes.