Unzählige Videos von Quarterbacks hatte sich Raiders-Coach Geoff Buffum vor der Saison angesehen. Und wie immer stach einer besonders heraus. „Den wollen wir“, waren sich Buffum und sein Trainerstab einig. Ihr Mann der Begierde war 25 Jahre jung, stammt aus Toronto und machte wenige Tage nach der Pleite gegen Graz beim 24:14 gegen Titelmitfavorit Vienna Vikings erstmals den – wie sagt man so schön – Unterschied. Marco Glavic warf Pässe zu insgesamt 229 Yards Raumgewinn, zwei davon führten unmittelbar zu Touchdowns. Besonders unter Bedrängnis, wenn einer der Wikinger durchbrach, um ihn zu stoppen, behielt er ein ruhiges Händchen und vollendete zum zielgenauen Anspiel.
„Natürlich ist es immer ein Risiko, einen Spieler zu holen, den man nur vom Video kennt“, erzählte der Coach, „aber Marco ist ein Glücksgriff“. Buffum: „Er verstand von Anfang an, was ich will, bringt bei Spielzügen selbst Ideen ein.“ Es sei, so Buffum, als hätte er mit Glavic einen Assistenz-Coach auf dem Feld. Tatsächlich war Glavic während seines Abschlussjahrs auf dem Lafayette-College als Coach tätig. Seine Qualitäten, vor allem am Ball, sprachen sich bis zu den NFL-Teams der New York Giants und Buffalo Bills durch. Doch dort scheiterte er im Try-out jeweils knapp. Dann fragten auch die Vienna Vikings und Eurobowl-Gegner Bergamo an, aber Buffum schrieb fast täglich E-Mails und „zeigte großes Interesse“, nennt Glavic den Hauptgrund, warum er nach Innsbruck kam. „Mittlerweile bin ich sehr froh in Tirol zu spielen. Hier ist es wunderschön und wir sind ein starkes, hungriges Team, das in dieser Saison noch viel mehr erreichen will.“