Der HCI pfiff schon vor der Partie gegen Villach aus dem letzten Loch. Coach Kennedy legte aber nach und verordnete neben den verletzten Spielern (Herbert und Martin Hohenberger, Kent Salfi sowie Seamus Kotyk) Rich Brennan und Patrick Mössmer eine Nachdenkpause. Eine Maßnahme mit Beigeschmack – aber ohne Wirkung. Denn gegen keineswegs überstarke Kärntner lag es einmal mehr am eigenen Unvermögen, die Scheibe über die Linie zu bugsieren. Zudem patzte der ansonsten starke HCI-Goalie Mikko Strömberg beim Treffer zum 0:1. Nach der Entscheidung (Mapletoft zum 0:2 in Minute 59) skandierte die Handvoll Villach-Fans: „Ihr könnt das Eis abtauen!“
„Acht Niederlagen in Serie sind einfach nur peinlich“, gestand Verteidiger Gerhard Unterluggauer nach der Schlusssirene. Ron Kennedy sprach von fehlender Effizienz und mangelndem Teamwork: „Im Moment probiert es jeder alleine, obwohl man mehr zusammenarbeiten müsste.“ Davon war zumindest in Graz nichts zu sehen – dort setzte es mit dem 2:7 gegen die 99ers die elfte Niederlage – die neunte en suite – für die Haie. Zwar fanden die Tiroler mit einem Stangenschuss von Gerhard Unterluggauer die bessere Auftaktchance vor, aber jubeln durften trotzdem nur die Gastgeber. Die letzte Chance auf einen Sieg vor der Länderspielpause sollte daher genützt werden, Alba Volan schien der richtige Gegner für eine Trendwende zu sein.
Nur etwa 800 Zuschauer wollten das Spiel sehen. Das hatte auch Gutes, denn als ein verirrter Puck ins Publikum flog, traf er keinen Fan, sondern einen leeren Platz. Viel mehr Grund zur Freude gab es bis auf den sogar etwas glücklichen 3:1-Sieg nicht. „Wir können unsere Grundmeinung über das Team und unsere Saisonziele nicht verändern. Von der Klasse her muss dieses Team in der Liga oben mitspielen“, sagte HCI-Obmann Günther Hanschitz vor dem ersten Bully. Mit der Realität hatte das allerdings wenig zu tun. Bezeichnend, dass die jungen Haie weniger Chancen hatten, für die sogenannten Stars schien das Spiel mehr Bewegungstherapie zu sein.