Fast lesen sich die Erfolgsstationen des Daniel Federspiel wie Kapitel aus einem Märchenbuch. EM-Titel 2013, WM-Bronze 2012, zwei gewonnene Weltcup-Bewerbe in der laufenden Saison, dazu das Trikot des Gesamtführenden – jetzt durfte der Amateur aus Imst, der 800 Euro für einen Weltcup-Sieg kassierte, mit großer Zuversicht auf den Saisonhöhepunkt in der Eliminator-Klasse blicken: die WM in Südafrika.
Dem Tiroler Radsportteam (Ötztal Scott Racing) bescherte Federspiel nach dem Weltcup-Premierenerfolg nun mit dem EM-Titel in der Schweiz einen großen Prestigeerfolg. Angefeuert wurde er dabei von der frenetisch jubelnden Mama sowie den Eltern seiner Freundin Julia. „Es waren beim Rennen alle da“, blickte Federspiel ein letztes Mal zurück in die Innenstadt von Bern, wo er den Slowenen Miha Halzer auf der 400 Meter langen Zielgeraden im Finale souverän stehengelassen hatte. Um sich als erster Europameister im Eliminator feiern lassen zu können.
„Es ist alles von Anfang an gut gelaufen. Mühe hatte ich eigentlich nur im Achtelfinale“, erzählte der Teilzeit-Hausmeister, der in Runde drei fast am Tiroler Ötztal-Racing-Teamkollegen Gregor Raggl gescheitert wäre. Doch in der entscheidenden Phase liefen Federspiels Rädchen immer harmonischer ineinander. Im Halbfinale ließ er Lokalmatador Sepp Freiburghaus stehen, im letzten Durchgang konnte keiner den Erfolg des formstarken Tirolers verhindern.