Einzig Gut war besser


Stephanie zwischen Gut und Weirather / dpa - Bildfunk

Das Kompliment der Tina Weirather – „Ja, spinnst denn du?“ – war vielsagend und mit einem Lächeln sowie einem kräftigen Schlag auf den Rücken untermauert worden. Stephanie Venier zuckte schüchtern mit den Schultern und lächelte zurück. Nebeneinander zitterten die zwei dann im Zielraum von Garmisch um ihre Podestplätze. Lange, denn die Oberperferin war bereits mit Startnummer zwei ins Rennen gegangen. Nur Lara Gut sollte die 23-Jährige um 0,67 Hundertstelsekunden schlussendlich überflügeln. Doch selbst die Schweizerin hatte nach ihrer Siegesfahrt zweifelnd den Kopf geschüttelt und nicht gedacht, dass es für den Sieg reichen sollte.

Venier fasste es selbst nach der Siegerehrung noch nicht. Erstmals am Weltcup-Podest zu stehen, als Zweitplatzierte an der Seite der heuer im Super-G noch ungeschlagenen Gut (dritter Saisonsieg) und der Liechtensteinerin Weirather, die zuletzt Dritte und zweimal Zweite gewesen war: „Das fühlt sich einfach komisch an.“ Es sei ihr jedenfalls gelungen, alles auszublenden, etwa dass sie anfangs der Woche noch mit Grippe im Bett gelegen war: „Meine Devise lautete: Vollgas oder mit grün raus.“ Aus dem Lächeln, sodass ihr Glitzerstein auf dem rechten Schneidezahn nur so blinkte, kam die Super-G-Junioren-Weltmeisterin von 2013 jedenfalls nicht mehr heraus. Als Lindsey Vonn, am Tag zuvor Neunte, sie auch noch herzlich umarmte, fühlte Venier endgültig, dass sie im Weltcup angekommen war.