Wie heißt es doch so treffend? Der Anfang prägt, das Ende haftet. Und da stand Wacker vor 5.200 Tivoli-Besuchern nach einer aufopfernden Darbietung quasi als Vertreter der Arbeiterklasse gegen die technisch hochbegabten Juwelen der finanzschweren Bullen-Maschinerie mit leeren Händen da. Der Salzburger Siegestreffer in Minute 95 zum 3:2 war letztlich eine echte „Watsch’n“. Wacker-Coach Roli Kirchler und Sportdirektor Oliver Prudlo hatten unmittelbar nach dem Abpfiff schnurstracks den direkten Weg zum Unparteiischen gesucht, um ihm die Meinung zu sagen und einige kritische Fragen zu stellen.
„Der Elfmeter war lächerlich. Siller ist auf den Ball gefallen. Und kann mir bitte einer erklären, warum es fünf Minuten Nachspielzeit gegeben hat?“, war Prudlo noch im Kabinengang mächtig geladen. Kirchler legte nach: „Wir haben eine gute Leistung gezeigt, es tut verdammt weh. Das gelbe Leibchen (der Schiedsrichter!) war nicht neutral. Es hat vier, fünf schwere Fehlentscheidungen gegen uns gegeben und das ist brutal. Auch ein Schiedsrichter muss einmal sanktioniert werden.“
Roman Wallner, der nach einer Traumkombination über Daniel Schütz und Carlos Merino die frühe Führung besorgt hatte, stimmte ein: „Mir fehlen die Worte. Wir haben gegen zwölf Salzburger verloren. Beim Foul an mir vergisst er auf Gelb-Rot. Wir müssen uns beim Schiedsrichter bedanken, ich kenne mich nicht mehr aus“, schlich er davon. Kirchler sprach von Totenstille in der Kabine, obwohl man eigentlich – weniger mit Blick auf das Budget, das der sportlichen Abteilung in der kommenden Saison zur Verfügung stehen soll – wegen einer tollen Leistung feiern hätte müssen.
Selbst die Neuinstallation von Marco Kofler als zweitem Sechser und „Zerstörer“ vor der Abwehr ging bis zu dessen Auswechslung auf. Ganz bitter, dass Vertreter Sebastian Siller dann bei seinem Bundesligadebüt so unglücklich an der Strafraumgrenze auf die Kugel fiel: „Das war nie ein strafbares Handspiel. Vielleicht wollte der Schiedsrichter den Titelkampf noch einmal spannend machen.“