„Scheinbar waren sich nicht alle bewusst, wie wichtig dieses Spiel gegen Graz ist“, schüttelte Stefan Pittl den Kopf, nachdem in der 49. Liga-Partie mit dem 1:4 gegen die Graz 99ers die 37. Niederlage der Haie besiegelt war. Eine Niederlage, die besonders schmerzte, war es doch die letzte hauchdünne Chance im Außenseiter-Kampf um die Play-offs.
„Mir hat der letzte Biss ohne Scheibe gefehlt, nicht alle haben bis zum Umfallen gekämpft“, sprach auch Coach Danny Naud vor der Abfahrt nach Graz sichtlich geknickt. Die Uhr schien auch gegen ihn zu ticken, seine Zeit bei den Haien nach dem Nationalliga-Titel (2012) und zwei Saisonen in der Erste Bank Eishockeyliga zu Ende zu gehen.
„Ich bekomme mein Geld bis zum Ende und werde wie ein Profi fertig arbeiten. Das erwarte ich auch von jedem einzelnen Spieler“, stellt der 51-jährige Kanadier klar, dass die vermeintlich letzten fünf Spiele auch eine Frage der Ehre sein würden. Naud wollte ein Ehrenmann bleiben. „Ich kämpfe seit zwei Jahren wie ein Verrückter, um dieses Team besser zu machen, und möchte auch die nächsten Spiele gewinnen“, hatte er das Kapitel Haie längst nicht zu den Akten gelegt.
Den einwöchigen Olympia-Urlaub, der die Haie-Cracks nach der Heimkehr aus Graz erwarte, müsse man sich auch verdienen. Jeder Einzelne täte gut daran sich nicht hinter dem (scheidenden) Coach zu verstecken. „Es ist egal, ob wir hier noch die Möglichkeit aufs Play-off haben oder nicht. Die nächsten Spiele sind Partien, in denen jeder Charakter zeigen muss. Das sind wir uns selbst, aber auch unseren Fans schuldig“, appelliert Pittl.