Spazierfahrt war es keine, aber das hatte Tobias Ebster ja schon vor dem Start in sein großes Abenteuer gewusst. Dass der 26-jährige Zillertaler allerdings bei seiner Dakar-Premiere und nach fast 8000 Kilometern quer durch die Wüste nicht nur das Ziel erreichen würde, sondern in der wohl härtesten Rallye der Welt für das Kini Rally Racing Team einen sensationellen Klassensieg feiern durfte, nebenbei die Rookie-Wertung gewann und mit einem Top-20-Platz in der Gesamtwertung die Heimreise startete, begeisterte nicht nur die Motorsportszene, sondern auch Onkel Heinz Kinigadner. Kurz gesagt – es war für Tobias ein märchenhaftes Finale dieses schweißtreibenden PS-Abenteuers.
Wie abenteuerlich der Wüstenalltag für den Einzelkämpfer wirklich war, verrät ein Blick ins Tagebuch. Da stand etwa zu lesen: Schrauben statt massieren. Denn während die Stars der Dakar sich nach einem aufreibenden Tag in der Wüste beim Physiotherapeuten die Verspannungen auf der Massagebank behandeln ließen, schnappte sich Ebster den Schraubenschlüssel: „Ich musste alles selber machen, aber für mich war das der beste Dakar-Einstieg.“
Positive Nebenerscheinung – damit hatte sich der Wüsten-Neuling durchaus übliche Servicekosten von rund 30.000 Euro erspart. Übrigens – geschlafen wurde im Zelt, ohne Blick in den faszinierenden Sternenhimmel. Dafür war keine Zeit geblieben.