Ein Weekend für Hirscher & Reichelt


Reichelt - mit Erfahrung die Kandahar bezwungen / Reuters Kurvenkünstler ... / AFP Photo

Im Alter von 36 Jahren sind Siege im Sport generell etwas Außergewöhnliches, speziell aber im Alpinen Ski-Weltcup. Wie der Triumph von Hannes Reichelt in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen. Denn genau 693 Tage nach seinem letzten Erfolg im Weltcup feierte der Super-G-Weltmeister seinen zwölften Weltcupsieg.

Das Dutzend war voll – und das nach einem Sommer, der mit der Bandscheibenoperation im September (nur wenige Tage nach der Hochzeit mit Langzeitfreundin Larissa) einer seiner schwierigsten werden sollte. „Es ist etwas Besonderes, hier zu gewinnen. Ich habe es mir gespart, auf der Strecke Blödsinn zu machen, bin aggressiv gefahren. Jetzt hieß es, das Gefühl zu finden zwischen Angriff und sauberer Linie“, erklärte Reichelt, der zum zweiten Mal nach 2015 auf der Kandahar-Piste erfolgreich war.

„Besser kann es immer gehen, braucht es aber nicht“, diktierte Marcel Hirscher in Garmisch-Partenkirchen den Journalisten nach seinem 20. Weltcup-Sieg im Riesentorlauf, dem 43. insgesamt sowie dem 100. in dieser Disziplin für den ÖSV in die Notizblöcke. „Der 20er ist mir wichtig. Das taugt mir, das ist super. Das haben nur wenige erreicht, das ist eine gewaltige Leistung im Riesentorlauf.“

Das traf auch auf den Auftritt auf der Kandahar-Piste mit ihrem Steilhang, dem „Freien Fall“, zu. Dort drehte Hirscher im zweiten Lauf richtig auf. Nach Rang zwei war er im ersten Durchgang 0,09 Sekunden hinter Alexis Pinturault – dem Franzosen nahm er in der Entscheidung satte 2,14 Sekunden ab. Pinturault kam auf Rang vier.