Josef Schmid, jahrzehntelanger Pressechef des ÖSV, trat in den Ruhestand. Sein Wort hatte Gewicht. Seit Jahrzehnten. Schließlich kam man, wenn man Informationen vom Österreichischen Skiverband haben wollte, an Jo Schmid nicht vorbei, denn die Kommunikation sämtlicher wichtigen Themen lief stets über ihn. Er fungierte nicht nur jahrzehntelang als Chefredakteur aller ÖSV-Printprodukte, sondern war seit 1985 auch Pressechef aller ÖSV-Veranstaltungen.
Sein Wirken für den ÖSV reicht sogar bis ins Jahr 1974 zurück, als er, damals noch als freier Mitarbeiter, an der redaktionellen Gestaltung des Ski Austria Magazins beteiligt war. Zu diesem Zeitpunkt war der gebürtige Innsbrucker bereits ein Meister seines Fachs, hatte er diesen Job doch von der Pike auf gelernt. Ende der 60er-Jahre ging der studierte Diplomvolkswirt zur Tiroler Tageszeitung, wo er zum Sportredakteur ausgebildet wurde.
Eines seiner ersten Highlights waren die Olympischen Spiele 1976, wo Schmid als Sub-Pressechef in Innsbruck bzw. in der Axamer Lizum im Einsatz war. „Wir produzierten eine tägliche Olympia Extra-Ausgabe. Das war im Vergleich zu heute abenteuerlich, da wurde noch mit Funkgeräten zwischen den Redakteuren vor Ort und jenen in der Redaktion kommuniziert“, erinnert sich Fred Steinacher, späterer TT-Sportchef an die gemeinsamen Anfänge.
„Das waren generell andere Zeiten. Jo ist gerne schnell Auto gefahren. Bei Dienstreisen nach Wien hat er gleich die Gelegenheit genutzt, um für die Autobeilage neue Modelle zu testen. Länger als drei Stunden haben diese Fahrten nie gedauert. Damals gab es ja noch keine Tempolimits“, schmunzelt Steinacher bei den Erinnerungen an den rasenden Reporter.
Nach beruflichen Abstechern zur Firma Kneissl, mit der der damalige Verkaufsleiter immer eng verbunden blieb, und in die Modebranche, wo er zusammen mit Bruder Manfred eine Agentur führte, kam er zum Sport zurück. 1985 folgte er dem Ruf als Medienchef der Nordischen Ski-WM in Seefeld, wo er im Pressezentrum auch die spätere Vizekanzlerin Susanne Riess unter seinen Fittichen hatte. Ein Wendepunkt im Leben von Jo Schmid.
Nach der WM holte ihn der damalige Präsident Arnold Koller als Medienverantwortlichen fix zum ÖSV und auch dessen Nachfolger Peter Schröcksnadel vertraute bis zuletzt auf den bestens vernetzten Medienprofi.
In den folgenden 35 Jahren erlebte Schmid alle Höhen und Tiefen des Skiverbandes hautnah mit und verdiente sich seine Meriten als Pressechef aller ÖSV-Weltcupveranstaltungen und in Österreich stattfindenden Weltmeisterschaften. Alle zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Hervorzuheben ist aber sein Einsatz bei der Alpinen Ski-WM 2001 in St. Anton am Arlberg, wo er als Direktor der Organisation einen wesentlichen Beitrag zum guten Gelingen dieser Titelkämpfe leistete.
Für Schmid war es quasi ein Heimspiel, verbrachte er doch einen Teil seiner Jugend in Schnann. Zudem führte seine Schwester Inge mit ihrem Mann Egon Schöpf, ehemaliger WM-Medaillengewinner, ein Hotel im WM-Ort. Weitere Highlights waren sicher die Skiweltmeisterschaften in Saalbach und Schladming, die Biathlon-Weltmeisterschaften in Hochfilzen und die Nordischen Skiweltmeisterschaften in Ramsau und zuletzt 2019 in Seefeld. Womit sich für den ÖSV-Medienchef, der jahrzehntelanges Mitglied im FIS- und IBU-Komitee war, in der Olympiaregion nach 34 Jahren der Kreis schloss.
„Für Jo war dieser Job sicher mehr Berufung als Beruf. Er hat sich immer dem Journalismus verbunden gefühlt. Er war nie nervös, hat immer die Übersicht behalten und sich auch oft als Feuerwehrmann seine Sporen verdient.“ Nunmehr übergab Jo Schmid offiziell an Nachfolger Bernhard Foidl.