„Jetzt bin ich einfach nur ziemlich fertig“, erklärt Jessica Depauli mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Zum ersten Mal in diesem Winter konnte sich das 19-jährige Skitalent zu Hause eine längere wohlverdiente Pause gönnen. Die Polster, auf denen sie sich in Kirchberg niederlassen kann, sind sehr bequem. Denn ein Vorsprung von 482 Punkten in der Europacup-Wertung bedeutet zwar rasten, nicht aber gleich rosten. „Jetzt sind ein paar Tage Regeneration angesagt. Danach kann es aber gleich weitergehen“, verriet Depauli motiviert.
Nach den kräfteraubenden Stationen in Italien, Frankreich und der Schweiz kann Depauli jedenfalls eine mehr als positive Bilanz ziehen. Mit ihrer Karriere hält Depauli es wie mit einem ihrer Lieblingshobbys – dem Häkeln. Alles langsam angehen und schauen, wohin der Weg führt. Bloß keine Masche verlieren. Dann kann man am Ende den Erfolg ernten. Nicht nur in der Form von makellosen Stirnbändern für Freunde und Familie.
Aber auch wenn sich Depauli mit Zukunftsprognosen zurückhaltend gibt, zeichnet sich im Rennen ein anderes Persönlichkeitsmerkmal ab. Grellbunte Schienbeinschoner, Stöcke und Helm unterstreichen die wilde Seite der 19-Jährigen. „Ich steh’ schon auf schrille und grelle Sachen“, verrät Depauli. Auch ansonsten hält sie an ihrer eigenen Masche fest: „Ich mache zurzeit keine Ausbildung. Ich bin nicht so der Schultyp.“ Dafür hat das Allroundtalent seine Berufung im Skisport gefunden. „Mit gefallen alle Disziplinen. Das bedeutet aber auch viel Arbeit. Zu tun gibt es immer etwas.“