Ein Lichtblick namens Flock


Janine strahlt mit Bronze um die Wette / Foto: Parigger

Auch Janine Flock war von der Grippewelle nicht verschont geblieben. Ausgerechnet vor der lange herbeigesehnten Heim-Europameisterschaft fieberte die Skeleton-Spezialistin im Bett anstatt auf der Trainingsbahn dem Großereignis entgegen. Sogar das letzte Probetraining fiel flach, damit die Rumerin all ihre Energie auf den entscheidenden Tag bündeln konnte. Mit größtem Erfolg, wie die tobenden Fans auf der Bob- und Skeletonbahn in Igls bewiesen.

Denn trotz Trainingsrückstand und verschnupfter Nase schlitterte Flock auf heimischem Eis auf Platz drei in der EM-Wertung und feierte zugleich mit Rang vier ihre beste Weltcup-Platzierung. „Das war eine unglaubliche Erleichterung. Ich wusste, dass diese Leistung in mir steckt, aber dass es ausgerechnet unter den Umständen aufgeht, ist einfach traumhaft“, jubelte die 23-Jährige. Den Heimvorteil ortete sie weniger im Eiskanal selbst, vielmehr hätten Fans und Freunde für den nötigen Rückenwind gesorgt. Viel Zeit zum Feiern blieb allerdings nicht. Nur kurze Zeit nach der Siegerehrung sank die Heeressportlerin bereits wieder erschöpft ins Bett.

Dafür ergriff Trainer Martin Rettl das Wort: „Für uns glänzt jede Medaille wie Gold. Das, was Janine gezeigt hat, sind die Früchte ihrer harten Arbeit. Die erste Medaille einer rot-weiß-roten Skeletonfahrerin – und das ausgerechnet bei der Heim-EM – ist für den Sport von immenser Bedeutung.“ Dafür blieb Bobpilotin Christina Hengster bei ihrem Auftritt im Zweierbob hinter ihren Erwartungen zurück. „Ich weiß, wo die Zeit liegen geblieben ist. Ich hoffe, dass wir das bis zur Weltmeisterschaft in St. Moritz hinbekommen“, meinte die Axamerin, die mit zwei kleinen, aber entscheidenden Fehlern mit Inga Versen letztlich auf Rang sechs gelandet war.

So blieb es unterm Strich bei der Heim-EM in Igls bei einer gewonnenen Medaille. Und die hatte Flock trotz grippalem Infekt erobert: „Ich habe mich nach der Siegerehrung niederlegen müssen. Ich habe gehofft, dass ich für den Teambewerb fit werde, aber das hat leider nicht funktioniert. Schade, vielleicht hätten wir da noch etwas erreichen können.“