Wenn Hannes Kronthaler nach Spielschluss auf das glänzende Parkett läuft, seine Spieler umarmt und mit den Zuschauern abklatscht, dann muss schon etwas ganz Besonderes passiert sein. Wie nach dem nervenaufreibenden 3:2-Sieg gegen die Powervolleys aus Düren, der den Manager der Hypo Tirol Alpenvolleys in Ekstase versetzte und die Zuschauer an die hart erkämpften Volleyball-Erfolge vergangener Tage denken ließ: „Das sind die Spiele, die uns dafür belohnen, dass wir nach Deutschland gewechselt sind.“
Auch fünf Minuten nach Spielende spendeten die 1.200 Zuschauer ihren Stars noch Standing Ovations, passenderweise dröhnte aus den Boxen der Kulthit der Toten Hosen „Tage wie diese“. Der Volleyball-Thriller bot 150 Minuten lang alles, was man die Jahre zuvor in der rot-weiß-roten Liga so vermisst hatte: Spannung und einen Gegner auf Augenhöhe.
Dabei hatte die Mannschaft von Headcoach Stefan Chrtiansky keinen sonderlich guten Start in das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten um einen Play-off-Platz. Die Nervosität und vor allem die nicht stabile Annahme der Tiroler spielten dem Team, das heuer schon Meister Berlin und Mitfavorit Frankfurt besiegt hatte, in die Hände.
Die Sätze eins und drei hatte sich Düren geholt, im vierten Durchgang dann spielten endlich die Innsbrucker groß auf, und nicht einmal ein 0:3-Rückstand im Entscheidungssatz brachte die Dunkelblauen aus der Fassung – am Ende lag man sich nach dem 15:12 in den Armen. Chrtiansky: „Ich glaube, es war bei den Duellen mit den Hotvolleys aus Wien, als ich das letzte Mal so gezittert habe.“
Die Hochstimmung nach dem Triumph über Düren hielt nicht lange an, denn ausgerechnet gegen Herrsching, den – selbsternannten – „geilsten Klub der Welt“ mussten sich die Hypo Alpenvolleys geschlagen geben. Mit dem 1:3 in Herrsching kassierten die Tiroler nicht nur die zweite Niederlage im fünften Saisonspiel, sondern verpassten auch den Sprung auf Platz zwei der deutschen Volleyball-Liga.