Eigentlich wäre ein Punkt gegen Serienmeister Bregenz in der Handball-Meisterschaft ein Grund zum Feiern – Spieler, Funktionäre und Fans von HIT Innsbruck waren nach dem 29:29 am Boden zerstört. Verständlich – denn rund 60 Sekunden vor der Sirene führten die Tiroler scheinbar sicher mit zwei Toren. Und das nach einem deutlichen Drei-Tore-Rückstand zur Pause.
Doch wie verwandelt waren die Gastgeber in Hötting West aus der Kabine gekommen, hatten die Vorarlberger phasenweise an die Wand gespielt, ehe die verhängnisvolle letzte Minute anbrach. „Es war eine große Leistung bis zur 59. Minute, es war aber auch eine große Leistung, dieses Guthaben noch zu verspielen“, brachte es HIT-Coach Stefan Öhler auf den Punkt. Seiner Mannschaft wollte er aber nach dem Spiel keinen Vorwurf machen. „Das Team ist einfach noch nicht reif genug, um so ein Spiel souverän nach Hause zu spielen. In einem Jahr sind wir aber sicherlich so weit“, betonte Öhler.
Noch schlechter erging es ULZ Schwaz. Nach dem sensationellen Erfolg in der Vorwoche über Bregenz verspielten die Unterländer in Krems mit einer 26:32-Niederlage ihre letzte Chance auf die Halbfinal-Teilnahme. „Wir sind schlecht ins Spiel gestartet, haben viele Bälle verworfen. Kämpferisch waren wir zwar top, jedoch hat es mit der Chancenauswertung gehappert“, analysierte ULZ-Trainer Thomas Lintner die bittere Pleite und fügte hinzu: „Zur Zeit sind wir leider nicht in der Lage, zwei Topspiele hintereinander abzuliefern.“ Wie wahr!
Aber sowohl Innsbrucks Spieler wie auch die Schwazer ließen diese Schelte nicht auf sich sitzen. HIT fertigte in Wien die Fivers gleich mit 39:30 ab und Schwaz gewann in eigener Halle gegen Hard mit 36:35. Zwei Sensationen zur richtigen Zeit, um das abschließende Derby noch einmal so richtig anzuheizen. Immerhin stand da noch Platz fünf zur Diskussion und die Antwort auf die Frage nach der Numemr eins in Tirol war auch noch ausständig.
Mit 28:22 gewannen die Innsbrucker Hausherren, schlossen die Meisterschaft damit am fünften Rang ab, aber wer Derbys zwischen diesen beiden Teams erlebt hatte, wusste – da war bei beiden Mannschaften die Luft schon raus. Und Schwaz-Akteur Manuel Dierlinger brachte es auf den Punkt: „Es war eine gute Saison mit einem mehr als bescheidenen Abschluss.“