„Gut Ding braucht seine Zeit“, wird sich der Matthias Guggenberger wohl gedacht haben, als er auf der schweren Bahn am Königssee erstmals in seiner Skeleton-Karriere auf das Podest gerast war. Was für eine Erlösung muss dieser dritte Platz gewesen sein? Immer wieder hatten den 27-Jährigen Verletzungen, gesundheitliche Probleme (u.a. ein leichter Schlaganfall) oder die Nerven eingebremst.
Im Jänner 2012 schaffte er den so lange erhofften Durchbruch. „Diesmal ist einfach alles perfekt gelaufen“, jubelte Matthias. „Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Den Podestplatz habe ich noch gar nicht wirklich realisiert“, zeigte sich Guggenberger überglücklich. Auf den siegreichen Deutschen Frank Rommel hatte dem Heeressportler eine knappe Sekunde (0,92 Sekunden) gefehlt, auf den Zweiten Alex Kröckel nur eine Zehntelsekunde.
Dabei war der Olympia-Achte von Vancouver mit einer ordentlichen Portion Wut nach Königssee angereist. Bei der WM im Vorjahr war er nicht über Platz 22 hinausgekommen. „Ich hatte eine Rechnung offen mit dieser Bahn. Die habe ich jetzt beglichen“, betonte das Tiroler Skeleton-Aushängeschild.