Was für ein Fest für den Skisport. Kaiserwetter am Rettenbachferner, die Rückkehr der Skifans in Sölden und sportliche Erfolge in Rot-Weiß-Rot – der Auftakt in den Skiweltcup war ein auf allen Ebenen gelungener. 9000 Zuseher beim RTL der Damen, rund 9800 bei den Herren – die Saison startete mit vollen Akkorden und Siegen der FavoritInnen. Mikaela Shiffrin vor Lara Gut-Behrami und Petra Vlhova – drei Gesamtweltcupsiegerinnen am Podest des Damen-Riesentorlaufs in Sölden, das hatte es zuvor noch nie gegeben.
Und reich wurde man mit diesem Wett-Tipp am Ende auch nicht. Denn die Sensationen blieben aus, vielmehr strahlten unter dem blauen Himmel am Rettenbachferner drei Sterne, die sich wohl bis zum Ende der Saison den Kampf um die große Kugel ausmachen werden. Die strahlende Siegerin des Tages hatte am Ende um nur 0,14 Sekunden die Nase vorne – und das mehrte nur noch die Freude der 26-jährigen US-Amerikanerin, die sich ihren 70. Weltcupsieg holte. „Es ist egal, ob es Nummer eins oder Nummer 70 ist, es ist immer etwas Spezielles, zu gewinnen. Für mich ist es vielmehr etwas Besonderes, dass ich überhaupt in der Position bin, Rennen zu gewinnen“, sagte Shiffrin.
Auch Österreichs Ski-Damen trugen zur Festtagsstimmung einiges bei. Doppelweltmeisterin Katharina Liensberger bestätigte ihre starke Form und machte als Vierte ihren Frieden mit dem steilen Riesentorlaufhang „Ich freue mich riesig. Ich habe schon gewusst, dass ich am Sölden-Hang noch was zu meistern habe“, meinte die Vorarlbergerin, die den drei Top-Frauen in Sölden auch im Kampf um den Gesamtweltcup nahe rücken könnte.
Mit Ramona Siebenhofer schaffte es eine weitere ÖSV-Dame als Zehnte in die Top Ten – doch das große Ausrufezeichen setzte aus Tiroler Sicht die Zillertalerin Stephanie Brunner. Die 27-Jährige hatte mit drei Kreuzbandrissen binnen 17 Monaten sowie einer Operation im Frühjahr nach dem Riss des Syndesmosebandes eine lange Leidenszeit hinter sich. Umso erstaunlicher war es, dass Brunner im ersten Lauf als Dritte mit den Besten auf Tuchfühlung ging. Am Ende gab es nach einem verpatzten zweiten Durchgang wie im Vorjahr nur Rang 17, dafür blieb aber die Gewissheit, dass es wieder für die Weltspitze reicht.