Sie hatte so toll begonnen, die „Tour of Austria“. Viele Radsportfreund*innen hatten noch den Auftritt des Tirolers Tim Wafler im Rahmen der ersten Etappe im Kopf, die im Wallfahrtsort Maria Taferl mit dem ersten Profisieg des jungen Italieners Davide De Pretto endete.
Doch plötzlich war von einem Augenblick, besser gesagt von einem Tag auf den anderen nichts mehr so wie es anfangs schien, rückten der zunächst gefeierte Glocknerkönig Jonas Rapp (GER), der umjubelte Tagessieger Filippo Ganna (ITA) oder der taktische Ausblick des oberösterreichischen Gesamt-Vierten Felix Großschartner schlagartig in den Hintergrund.
Denn die Nachricht vom Todessturz des norwegischen Profis André Drege hatte die „Tour of Austria“ und ihre Protagonisten mitten ins Mark getroffen – und die Radsportszene wieder einmal in Schockstarre versetzt.
Der 25-jährige Norweger aus dem Team Coop Repsol war in der Abfahrt vom Großglockner nach Heiligenblut zu Sturz gekommen und seinen Verletzungen erlegen. Die logische Konsequenz?
Der schwer getroffene Tour-Direktor Thomas Pupp hatte rasch eine Krisensitzung mit allen 20 Teamchefs und Vertretern des Radweltverbandes UCI einberufen. Dabei war auf Wunsch der Angehörigen des Teams von André Drege einhellig beschlossen worden, anstelle der Schlusstappe eine neutralisierte Kondolenzfahrt zum Patscherkofel im Gedenken an André durchzuführen. Dadurch stand der Gesamtsieg des Italieners Diego Ulissi vorzeitig fest.