Siegerehrung in Gröden / Foto: GEPA
Das war wohl eine bemerkenswerte Reaktion auf die Pleite in der ersten Abfahrt von Gröden. Denn nachdem die ÖSV-Stars eine kräftige Abfuhr kassiert hatten und beim Triumph des Amerikaner Bryce Bennett (vor Aleksander Aamodt Kilde und Marco Odermatt) lediglich Stefan Babinsky (6.) mit hoher Nummer noch die Ehre des ÖSV-Teams hatte retten können, schlugen die Österreich im Super-G gnadenlos zurück. Vincent Kriechmayr feierte seinen 17. Sieg im Weltcup, nur 0,02 Sekunden vor seinem Teamkollegen Daniel Hemetsberger, der seinerseits Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt um eine weitere Hundertstelsekunde auf Platz drei verwies (die Legenden Cristian Ghedina, Franz Klammer und Much Mair gratulierten dem Siegertrio) / Foto: GEPA
Als hätte es noch eines Beweises bedurft – Marco Odermatt fuhr weiterhin in den Spuren der ganz großen Skistars. In den beiden Riesentorläufen in Alta Badia feierte der Schweizer Superstar seinen insgesamt 27. Weltcupsieg, den 17. im RTL und – saisonübergreifend – den sechsten in dieser Disziplin hintereinander. Am ersten Tag hatte der Eidgenosse den entfesselten Kroaten Filip Zubcic abgefangen, mit 19 Hundertstel Vorsprung gewonnen; im zweiten Rennen Marco Schwarz distanziert / Foto: GEPA
Platz 39 (1. Abfahrt), Neunter (2. Abfahrt), Fünfter (Super-G), Vierter (1. RTL), Zweiter (2. RTL) – die Bilanz des Marco Schwarz in Südtirol ist eine großartige, der Kärntner steigerte sich von Rennen zu Rennen und beschenkte sich so knapp vor den Weihnachtsfeiertagen mit ganz wichtigen Punkten für die Weltcup-Gesamtwertung. Da zeichnete sich in jedem Fall ein spannendes Duell um die große Kristallkugel ab; schon im RTL von Val d’Isere hatte sich Schwarz nur dem in dieser Disziplin überragenden Schweizer Marco Odermatt geschlagen geben müssen / Foto: GEPA
Mit einer Verneigung vor dem großen Sieger feierten Aleksander Aamodt Kilde sowie Bryce Bennett den jubelnden Hausherrn Dominik Paris nach seiner spektakulären Siegesfahrt auf der Saslong standesgemäß. Und spätestens seit diesem Triumph muss man der Südtiroler Naturgewalt wieder alles zutrauen. Meinte auch Bryce Bennett, der wie der erneut zweitplatzierte Aleksander Aamodt Kilde diesmal als Dritter vom Podest lachte.
„Dominik ist ein unglaublicher Sportsmann, den man nie abschreiben darf – auch nicht auf Strecken, die ihm eigentlich nicht liegen.“ „Ich habe keine Ahnung warum, aber es hat funktioniert – und das ist das Wichtigste“, versicherte der Mann des Tages, der 22 Jahre nach Kristian Ghedina wieder für einen Abfahrts-Heimerfolg in Gröden sorgte. Und das in seinem 250. Weltcuprennen. Die Österreicher? Bescheiden und bezeichnend, dass mit Marco Schwarz ein Allrounder als Neunter Bester im ÖSV-Dress war.