Wer Janine Flock ein wenig besser kennt, der weiß, dass die Familie in ihrer Wertehierarchie über allem thront. Umso mehr hatte die 31-jährige Rumerin der unerwartete Tod ihres geliebten Großvaters Georg (88) getroffen. Just am Tag vor dem Weltcupfinale in Innsbruck-Igls begann für Österreichs Skeleton-Aushängeschild eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen tiefer Trauer und Trauerbewältigung.
Selbst einen Startverzicht wollte bzw. konnte die Saisondominatorin nicht gänzlich ausschließen. Um letztlich nach einem beeindruckenden zweiten Rang vielsagend in den wolkenverhangenen Himmel über Igls zu blicken. „Dieses Kristall ist für meinen Opa“, versicherte die Dame mit dem silbernen Helm, nachdem sie ihren zweiten Gesamtweltcup nach 2015 in trockene Tücher gebracht hatte – standesgemäß mit ihrem achten Stockerlplatz im achten Saisonrennen. Einzig die Russin Elena Nikitina war dank exzellenter Startzeiten nicht zu schlagen.
„Das Ergebnis war mir heute nicht so wichtig. Dass sich dennoch Platz zwei ausgegangen ist, freut mich jetzt aber voll“, sagte Flock, dankte ihrem Trainer und Lebensgefährten Matthias Guggenberger und allen, die sie auf diesem langen Weg begleitet hatten und die ihr in den zurückliegenden Stunden Stütze gewesen waren.
Freude auch beim „sprachlosen“ Samuel Maier (3.) nach seinem ersten Weltcup-Podestplatz, um dann doch zu frohlocken: „Die Fahrt war top, das Gesamtpaket war super, das Material war super“, versicherte der Bruder von Bobpilot Benjamin.