Die unverhoffte große Chance


Thomas Kammerlander ging als Führender in das Weltcupfinale / Jenewein

Eigentlich hatte Thomas Kammerlander die aktuelle Saison im Naturbahnrodel-Weltcup allein der Vorbereitung auf die WM 2021 gewidmet. Nach dem Premierensieg in Deutschnofen folgte ein hart erkämpfter zweiter Platz im Südtiroler Laas – und auf einmal hatte der Titelverteidiger vor dem Weltcupfinale im heimatlichen Umhausen alle Trümpfe selbst in der Hand. „Jetzt will ich unbedingt die Gesamtwertung gewinnen“, musste er über seinen Sinneswandel selbst schmunzeln.

20 Punkte betrug nun sein Vorsprung vor dem Finale auf seinen ärgsten Konkurrenten Patrick Pigneter. Um den Südtiroler Altmeister in Laas auf Distanz zu halten, hatte der Tiroler seinen Plan geändert. „Ich bin einfach heim nach Umhausen gefahren und habe da am Material gearbeitet.“ Auch das eigene Selbstvertrauen stärkte der regierende Weltcupsieger mit einigen Trainingsläufen: „Ich glaube, die Nerven lagen bei allen blank.“

Der Abstecher in die Heimat zahlte sich aus. Nach Bestzeit im ersten Durchgang musste sich Kammerlander am Ende nur knapp dem Steirer Michael Scheikl geschlagen geben – zeitgleich mit Rivale Pigneter auf Platz zwei. „Ein Traumergebnis. Ich habe keine Punkte auf Patrick verloren, und Michael kann noch unter die Top drei im Weltcup kommen“, freute sich Kammerlander auch für seinen steirischen Mitstreiter.

Bei den Damen war die Entscheidung im Gesamtweltcup bereits vor dem Finale gefallen: Evelin Lanthaler machte mit ihrem Sieg in Laas vorzeitig alles klar, dahinter duellierten sich in Umhausen noch Lanthalers Landsfrau Greta Pinggera und die Wahltirolerin Tina Unterberger um den zweiten Platz.