Die Angst und die Streif besiegt


Matthias Mayer - wie ein Kamikaze Richtung Zielschuss / GEPA "Bei schönstem Wetter macht's noch mehr Freude ... / GEPA"

Der Super-G von Kitzbühel – das war einmal eine Domäne der Österreicher, vor allem jene des Hermann Maier, der sich gleich fünfmal in der Siegerliste verewigt hat. Nach Klaus Krölls Triumph 2009 war es allerdings vorbei mit der Herrlichkeit der ÖSV-Läufer. Bis 2017. Da raste Matthias Mayer mit einer beherzten Fahrt der Konkurrenz auf und davon, gewann vor Christof Innerhofer sowie Beat Feuz und damit die WM-Generalprobe für St. Moritz.

Es war schnell, eisig – und somit ganz nach dem Geschmack von Matthias Mayer. Der Mann, der im Vorfeld noch von Überwindung gesprochen hatte, schoss selbstbewusst und ohne Rücksicht auf Verluste über die Hausbergkante in Richtung Super-G-Ziel. Keiner hatte den Übergang im Schlussteil auch nur annähernd so gut erwischt wie der 26-jährige Kärntner.

Und die Belohnung für das Risiko war entsprechend groß: der erste österreichische Super-G-Triumph in der Gamsstadt seit 2009, der 50. eines Lokalmatadors in Kitzbühel und der bis dato größte Weltcup-Erfolg von Matthias Mayer. „Es ist unbeschreiblich da oben zu stehen. Ich habe nicht viel nachdenken müssen, einfach nur Gas gegeben. Das hat geklappt“, freute sich der vierfache Weltcupsieger im Ziel vor 20.000 Zuschauern. Und bereits im nächsten Atemzug kehrte Mayer zum Thema Überwindung zurück, da es in dieser Saison so schwierig gewesen sei sich zu überwinden als nie zuvor. Grund dafür war der schwere Sturz in Gröden Ende 2015.