Des einen Freud, des anderen Leid


Mario Seidl kombinierte sich auf das Podest / GEPA

Wie nahe Freude und Ärger im Sport beisammen liegen, erlebten Österreichs Kombinierer wieder einmal in Predazzo. Denn während Mario Seidl im Fleimstal über Platz drei jubeln durfte, wurde mit Franz-Josef Rehrl erneut ein ÖSV-Kombinierer disqualifiziert. In Abwesenheit von Cheftrainer Christoph Eugen.

Dieser hatte gleichzeitig in Planica mit Bernhard Gruber ein Extra-Training eingeschoben, war aber via Handy stets aktuell informiert. „Mit einem Auge schaut man natürlich immer aufs Handy“, erzählte Eugen, der sich von seinen Co-Trainern Christoph Bieler und Jochen Strobl auf dem Laufenden halten ließ und sich über den dritten Platz von Mario Seidl besonders freuen durfte.

Das Handy beinahe fallen gelassen hätte Eugen allerdings nach der Disqualifikation von Überflieger Franz-Josef Rehrl, der nach dem Springen hinter Seidl auf Rang zwei gelegen war. Der 25-jährige Steirer musste wegen eines zu großen Anzugs die Segel streichen.

„So etwas kann leider immer passieren, weil die Anspannung bei den Athleten groß ist und jede Nation ans Limit geht. Man will nichts verschenken“, erklärte Eugen. Konkret war bei Rehrl der Sprunganzug an der Rückseite eine Spur zu weit geschnitten: „Es war eine blöde Stelle.“

Doppelt bitter war die Strafe, zumal es die Österreicher in der laufenden Saison bereits zum dritten Mal erwischt hatte: Der Tiroler Lukas Greiderer war in Ruka aufgrund eines zu dichten Anzugs ausgeschlossen worden, Bernhard Gruber war in Lillehammer über eine Regelwidrigkeit gestolpert.