Er sieht aus wie 60, ist fit wie mit 50 und umtriebig wie einst, als er nicht zuletzt wegen der nach ihm benannten Hocke auf den Weltcup-, WM- und Olympiapisten für Furore sorgte. Jetzt ist er 70 geworden, der Karl Schranz. Wie die Jahre vergehen. Als Mister Ski-WM hat er sich im Jahr 2001 sein Denkmal gesetzt. Zu Hause. Auf dem Arlberg. In St. Anton. Dort, wo bekanntlich die Wiege des Skilaufs beheimatet ist.
Für Schranz ging ein Lebenstraum in Erfüllung. Und der Ort legte einen Quantensprung hin, dank verbesserter Infrastruktur und den fälligen Innovationen in Gastronomie, Hotellerie und auch am Berg mit neuen Bahnen und Pisten. Die Gemeinde bereitete seinem einst nicht unumstrittenen, weil streitbaren Ex-Gemeinderat und nunmehrigen (seit 2001) Ehrenbürger in der WM-Halle ein würdiges Fest mit 600 geladenen Gästen.
1938 wurde er geboren, sollte nach dem Wunsch seines Vaters, einem Eisenbahner, einen bürgerlichen Beruf erlernen. Doch der Karl bewies damals bereits Geradlinigkeit und eine gewisse gesunde Portion Sturheit. „I will Skirennfahrer werdn.“ Er wurde dreimal als Weltmeister gefeiert (Chamonix 1962 in Abfahrt und Kombination, Gröden 1968 im Riesenslalom), gewann zweimal den Gesamtweltcup (1969, 1970), zudem zweimal den Disziplinenweltcup in der Abfahrt und einmal im Riesenslalom (jeweils 1969), feierte elf Weltcupsiege. Olympisches Gold hingegen blieb ihm versagt.